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Kultur: Endlos-Theater

Die Vorbereitung des Berliner Ensembles auf die Übernahme des Hauses durch Burgtheater-Direktor Claus Peymann zur Spielzeit 1999 / 2000 ist ins Stocken geraten.Der Mietvertrag zwischen der von dem Dramatiker Rolf Hochhuth vertretenen Ilse-Holzapfel-Stiftung als Eigentümerin des Bühnenhauses samt Grundstück am Schiffbauerdamm und dem Berliner Senat ist bis heute nicht unterschrieben.

Die Vorbereitung des Berliner Ensembles auf die Übernahme des Hauses durch Burgtheater-Direktor Claus Peymann zur Spielzeit 1999 / 2000 ist ins Stocken geraten.Der Mietvertrag zwischen der von dem Dramatiker Rolf Hochhuth vertretenen Ilse-Holzapfel-Stiftung als Eigentümerin des Bühnenhauses samt Grundstück am Schiffbauerdamm und dem Berliner Senat ist bis heute nicht unterschrieben.Das bestätigte auf Anfrage der Berliner Senat."Es ist unbegreiflich, daß Herr Hochhuth sich an eine Vereinbarung, die bereits von seiner Ilse-Holzapfel-Stiftung paraphiert worden ist, plötzlich nicht mehr gebunden fühlt", erklärte der juristische Verteter des Landes Berlin, Peter Raue.Er hoffe, daß die notwendige notarielle Unterzeichnung in der nächsten Woche noch stattfindet."Ein Nachverhandeln kommt für meinen Mandanten mit Sicherheit nicht in Betracht", so Raue.Streitpunkt ist offenbar die noch ungeklärte Situation des Gebäudes im kommenden Jahr.In der Zeit der notwendigen Renovierungsarbeiten soll der Spielbetrieb entweder vorübergehend eingestellt oder in ein anderes Haus verlagert werden.Dies beträfe dann auch die Hochhuth zugesicherte Aufführung seines Stückes "Der Stellvertreter" sowie eines weiteren Stücks in der Sommerpause und an vier weiteren Tagen im Oktober.Aus Senatskreisen verlautete, man werde alles daran setzen, auch in einem Ausweichquartier die Aufführung eines Hochhuth-Stückes zu gewährleisten.Eine vom Autor geforderte Garantie indes könne man nicht geben, da vermeintliche Geldquellen - Möglichkeiten wären Lottomittel oder der Hauptstadtkulturfonds - über die Vergabe selbständig entscheiden würden.Auch sei noch nicht sicher, wo das Ensemble während der Renovierungsarbeiten gegebenenfalls unterkommen werde.Das verwaiste Haus der "Freien Volksbühne" an der Schaperstraße erscheint als denkbare Alternative.In dem Vertrag, der Anfang des Jahres von einer Vertreterin der Stiftung vorunterzeichnet wurde, ist eine Mietzeit bis zum Jahr 2012 festgeschrieben, mit der Option der Verlängerung bis zum Jahr 2027.Weiterhin wurde der Stiftung garantiert, in den Theaterferien Stücke ihrer Wahl bis zu fünf Wochen lang zu spielen.Zum anderen hat sie das Recht, eine Aufführung von Hochhuths Stück "Der Stellvertreter" in der Zeit vom 16.bis zum 18.Oktober an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu zeigen, um damit an den Beginn der Transporte Berliner Juden in die Konzentrationslager 1943 zu erinnern. mmw

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