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Windsbacher Knabenchor: Hans Thamm gestorben

Der Gründer und langjährige Leiter des Windsbacher Knabenchores, Hans Thamm, ist tot. Er war bereits am 13. März im Alter von 85 Jahren gestorben.

Windsbach (dpa) - Thamm hatte nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Aufbau des Chors begonnen und ihn 31 Jahre lang geleitet. Geboren in Kamenz (Sachsen), war Thamm Schüler des Kreuz- Gymnasiums in Dresden und Sänger bei den Crucianern. Nach einem Musikstudium verschlug es ihn nach dem Krieg nach Mittelfranken. Im April 1946 wurde er als Musikpräfekt an das Pfarrwaisenhaus in Windsbach berufen. Dort begann der damals 25-Jährige damit, musikbegabte Jungen des Internats auszubilden und ihnen in einem Knabenchor eine Ausbildung zu vermitteln.

Am Anfang ging es noch um die nackte Existenzsicherung: So traten die Knaben zum "Kartoffelsingen" im nahen Immeldorf auf. In nur wenigen Jahren aber wurden die Windsbacher über Bayern hinaus bekannt. Konzertreisen führten sie in deutsche Großstädte und ins Ausland. Erste Funk-, Fernseh- und Plattenerfolge kamen hinzu. Die großen Werke evangelischer Kirchenmusik, Bach-Motetten, Kantaten und Oratorien gehörten bald zum festen Repertoire.

Thamm habe es niemals bei dem einmal Erreichten belassen, hieß es in der Würdigung. "Seiner überaus strengen, zielstrebigen Musikpädagogik und dem Streben nach Höchstleistungen wurde dabei häufig mit Unverständnis und Skepsis begegnet. Erst allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, welche Bedeutung der Chor als klingender Botschafter für seine Landeskirche hat." Thamms Nachfolger wurde 1978 Karl-Friedrich Beringer, der den Knabenchor bis heute leitet. Thamm verbrachte seinen Ruhestand den Angaben zufolge in Barthelmesaurach bei Schwabach. Er wurde am 16. März beigesetzt. (tso/dpa)

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