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Helge Schneider: Hitler-Rolle nur "nebenbei gespielt"

Helge Schneider hat die Rolle des Adolf Hitler in dem Film "Mein Führer" nach eigenen Angaben nur nebenbei gespielt. "Ich bin Darsteller", betonte er. "Das ist auch der Grund, warum ich das so locker machen konnte."

Essen - Er sehe das als Hobby, denn er sei ja kein Schauspieler, sagte Schneider der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. Er habe da keinen Druck, sagte Schneider. "Ich muss jetzt nicht von Hollywood entdeckt werden. Weil ich Musiker bin. Weil ich immer mein Käsebrot spiele und Katzeklo."

Mit seiner Leistung als Hitler-Darsteller sei er durchaus zufrieden, sagte Schneider. "Ich habe das auch gut gemacht, das weiß ich", sagte er. Und er habe auch viel Spaß gehabt. Allerdings hätte er Hitler anders dargestellt, als es Drehbuch und Regisseur Dani Levy verlangten. "Da bin ich nur der Darsteller, der den Text abnudelt. Alles andere, wo nicht gesprochen wird, das bin ich", erläuterte Schneider seine Haltung. Er habe nichts am Text verändert. Dafür sei er nicht zuständig.

Somuncu: "Wir brauchen kein Witzpolizei"

"Klar hätte ich den ganzen Betrieb aufhalten können, wie Klaus Maria Brandauer das am ersten Tag gemacht hat", betonte Schneider. Er finde es auch schade, dass Brandauer dann gar nicht mitgemacht habe. Wenn er einen Film zusage, erkläre er sich auch dazu bereit. "Wenn der Regisseur aber etwas daraus macht, was ich nicht gut finde, sag ich doch nicht: Jetzt ändere den Film mal", sagte Schneider.

Der türkische Schauspieler und Kabarettist Serdar Somuncu warnte Kritiker des Films vor Rechthaberei. "Wir brauchen kein Witzpolizei", sagte Somuncu der "Leipziger Volkszeitung". "Mir ist lieber, die Leute lachen über Hitler, als dass sie ihn vergessen", sagte Somuncu, der mit mehr als 1500 Lesungen aus Hitlers "Mein Kampf" bekannt geworden ist. Der Publizist Ralph Giordano hatte zuvor gewarnt, es könne Schaden anrichten, wenn das Publikum denke, Hitler sei eine Witzfigur. Dazu sagte Somuncu, mehr als 60 Jahre nach Kriegsende brauche man einen zeitgemäßen Umgang mit der Figur Hitler. "Das bedeutet auch, ein angstfreies Lächerlichmachen der Täter von dem gewissenlosen Lachen über die Opfer trennen zu können", sagte er (tso/ddp)

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