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Eike Schmidt, Direktor der Uffizien während der Präsentation der Restaurierung des Porträts von Dante Alighieri von Andrea del Castagno in Florenz.

© imago images/Aleandro Biagianti/Aleandro Biagianti / AGF/Aleandr

Kontroverse um Foto mit Lega-Politiker: Deutscher Uffizien-Chef Schmidt regt mit Salvini-Foto auf

Der Direktor der Uffizien, Eike Schmidt, sorgt in Italien für Aufregung, weil er sich mit Matteo Salvini fotografieren ließ. Der gebürtige Freiburger erwägt einen Wechsel in die Politik.

Eike Schmidt (55), gebürtiger Freiburger und seit 2015 Direktor der Uffizien in Florenz, hat zum Ende seiner Amtszeit noch einmal für eine Kontroverse in seiner Wahlheimat Italien gesorgt. Am Sonntag empfing er den Parteivorsitzenden der rechtspopulistischen Lega, Matteo Salvini, sowie zahlreiche weitere Politiker rechtsnationaler Parteien Europas in der bekanntesten Kunstsammlung der Toskana.

Mit Salvini, der zugleich Minister für Infrastruktur in der Regierung Meloni ist, ließ sich Schmidt vor dem Gemälde „Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli (1445-1510) fotografieren. Nach Kritik aus dem linken Parteienspektrum an dieser Geste verteidigte sich Schmidt, der seit vergangener Woche die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, im Interview der Zeitung „La Repubblica“.

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Bald Bürgermeister von Florenz?

Der Kunsthistoriker erinnerte daran, dass er als Museumsdirektor auch schon chinesische und arabische Politiker in den Uffizien begrüßt habe. Sie seien damals vom linken Regierungschef eingeladen worden. Schmidt betonte, Museen müssten offen sein für alle Menschen, unabhängig von ihrer politischen Überzeugung.

Schmidts Vertrag als Direktor der Uffizien läuft zu Monatsende aus. Schon länger kursieren Gerüchte, dass er in die Politik wechseln könnte, um als Bürgermeister in Florenz zu kandidieren. Rechte Parteien wie Melonis Partei Fratelli d’Italia hätten daran Interesse gezeigt, heißt es.

Auf die Frage nach seiner möglichen Bürgermeisterkandidatur antwortete Schmidt kürzlich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass er diese mit Beginn des neuen Jahres ernsthaft erwägen wolle. Er würde aber als „unabhängiger Kandidat“ antreten. „Die Sozialdemokraten haben ja schon mehrere Interessenten. Meine Kandidatur hätte also nur Sinn, wenn mich das andere Lager unterstützt“, sagte Schmidt. Das „andere Lager“ wäre Mitte-Rechts, es würde ihn „nicht abschrecken“, erklärte der gebürtige Freiburger. Er besitzt mittlerweile die italienische Staatsbürgerschaft. (KNA, Tsp)

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