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EU-Jubiläum: Kunst und Tanz um Mitternacht

Rund 18.000 Besucher feierten in Berlin mit der "Europa-Nacht der Schönheit" in den 50. Geburtstag der EU.

Berlin - Auf den Pfaden der Schönheit sind in der Nacht zum Sonntag Tausende Kunstinteresierte durch Berlin gewandelt. Auf der Museumsinsel und im Kulturforum hatten 14 Kunsttempel ihre "schönsten" Werke in den Fokus gerückt und auf ungewöhnliche Weise mit Literatur, Tanz, Theater und Musik sowie Kulinarischem kombiniert. Rund 40 Guides luden zu Führungen durch die Galerien ein.

Die Nacht stand im Jahr der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unter der Schirmherrschaft von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der später auch unter den Museumsbesuchern war. Auch zahlreiche Staats- und Ministerpräsidenten der europäischen Länder, die an diesem Wochenende zum 50. EU-Geburtstag in Berlin zu Gast waren, besuchten die "Europa-Nacht der Schönheit". Eine einzigartige Klangvielfalt erfüllte die Wandelhalle der Gemäldegalerie. Dort stehen 28 Säulen, so dass an jeder eine der Nationalhymnen der 27 EU-Staaten und an der 28. Säule die EU-Hymne aus dem Lautsprecher erklingen konnte.

Passend zum EU-Jubiläum erstrahlten das Alte Museum und die Alte Nationalgalerie in den Europa-Farben Blau und Gelb. Der polnische Lichtkünstler Sylwester Luczak ließ an der Spreeseite der Alten Nationalgalerie in einer Lichtinstallation unter anderem die Schönsten aller Blumen - rote und weiße Rosen - ins Wasser "regnen".

Kunstwerke aus den Magazinen

Im "Schatten der Dunkelheit" wurden den rund 18.000 Besuchern auch Kunstwerke präsentiert, die sonst aus konservatorischen Gründen in den Magazinen schlummern müssen. Dazu gehörten eine Studie von Peter Paul Rubens zu seinem Werk "Liebesgarten" und ein Porträt der Herzogin Elisabeth von Sachsen von Cranach d.J. Diese Werke des Kupferstichkabinetts waren zu "Inseln der Schönheit" in der Gemäldegalerie arrangiert.

Vor dem erst vor einem halben Jahr wiedereröffneten Bode-Museum mussten die Besucher Schlange stehen, was jedoch dank der Aufführung schauriger Märchen des Hexenkessel Hoftheaters auf der Brücke vor dem Museum zum Vergnügen wurde. In der Basilika - dem Herzstück des Bode-Museums - wurden die Gäste mit Chormusik aus Griechenland und Rumänien verwöhnt. In der Friedrichswerderschen Kirche begeisterte der irische Tenor Paul McNamara die Zuhörer mit Ausschnitten aus dem Irish Songbook.

Die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests wurde für ihren spannungsreichen "Dialog" mit dem Pergamonaltar gefeiert. Alle Stufen des denkwürdigen Bauwerkes waren besetzt. Der "Traum-Musik aus dem Norden" von zwei estnischen Musikern lauschten die Besucher in der Alten Nationalgalerie ebenfalls auf marmornen Treppenstufen. Zu der Auswahl der "Schönen" gehörte dort unter anderem "Der schöne Augenblick" von Claude Monet, vor dem um Mitternacht noch viele Besucher standen. (Von Marion Schierz, ddp)

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