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Eine der ersten Fotografien Ghanas in Technicolor. Sie stammt aus 1966, vom Fotografen James Barnor.

© AKAA

AKAA in Paris: Kunstmesse für afrikanische Kunst

AKAA: Das steht für Also Known As Africa. Die gleichnamige Messe will den Markt stimulieren - doch sie gibt nur einen kleinen Überblick. Viele wichtige Namen fehlen.

Die Wahrnehmung der zeitgenössischen afrikanischen Kunst begann in der westlichen Welt Ende 1989 mit der Ausstellung „Magier der Erde“ im Pariser Centre Pompidou. Ein Vierteljahrhundert später findet nun parallel zur Paris Photo erstmals eine Messe für zeitgenössische afrikanische Kunst statt, die AKAA (Also Known As Africa). Nur gibt sie leider keinen Überblick. Die Qualität der afrikanischen Maler, Bildhauer und Fotografen ist so unterschiedlich wie die künstlerische Vielfalt des ganzen Kontinents. Im Carreau du Temple hat die 30-jährige Messegründerin Victoria Mann 30 Galeristen aus elf Ländern versammelt, darunter auch die Aachener ARTCO Gallery.

Für einen florierenden Markt braucht es nicht nur Künstler und Galerien, sondern auch Auktionshäuser und Messen, dazu Museumsausstellungen und Biennalen. Letztere gibt es in den letzten Jahren in Bamako, Lagos, Dakar oder Luanda. In Südafrika existieren bereits international bekannte Galerien und Künstler wie Marlene Dumas und William Kentridge sowie zwei Messen. Die Künstler des Maghreb sind durch Auktionen in Casablanca und die Marrakech Art Fair ins Bewusstsein gedrungen. Die schwarzafrikanische Szene förderte der französische Galerist André Magnin, der bei den „Magiern der Erde“ für die Abteilung Afrika verantwortlich war. Außerdem baute er die Afrika-Sammlung von Jean Pigozzi auf, die sukzessive in der Pariser Fondation Cartier zu sehen war. Auf der AKAA ist er mit seiner Galerie Magnin-A jedoch nicht vertreten, stattdessen zeigt er auf der Paris Photo unter anderem Malick Sidibé und Seydou Keita.

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Nur ein einziger internationaler Star ist auf der AKAA präsent – Romuald Hazoumé, lanciert ebenfalls von André Magnin. „Er bezahlte uns die doppelte Summe, die wir verlangten, damit wir weiterarbeiten können“, erzählt Hazoumé. Auf der AKAA vertritt ihn nun die Londoner October Gallery und zeigt seine aus Benzinkanistern und Konsumresten zu afrikanischen Masken zusammengefügten Skulpturen. Erst kürzlich stellte sie Gagosian in Paris aus.

Generell sind afrikanische Künstler, selbst ein bekannter Maler wie Chéri Samba, noch erschwinglich. Die Gemälde des jungen Amani Bodo kosten bei der Galerie Angalia maximal 8000 Euro. Für die Aufnahmen des Fotografen Omar Victor Diop, den die Pariser Stiftung Pernod Ricard 2016 mit ihrer Werbekampagne beauftragte, werden bis zu 12 000 Euro verlangt. Nur Yinka Shonibarés Installationen oder El Anatsuis Metall-Wandskulpturen werden um eine Million Euro gehandelt. Afrikas Kunstmarkt ist im Werden.

Olga Grimm-Weissert

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