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Buchmesse: "Leipzig wirkt"

In den kommenden vier Tagen wird Leipzig wieder zum Treffpunkt für Bücherwürmer und Literaten. Gleich mit mehreren Rekorden starten am Donnerstag die Buchmesse und das Literaturfestival "Leipzig liest".

Leipzig - Bis zum Sonntag stellen 2348 Aussteller aus 36 Ländern - knapp 200 mehr als im vergangenen Jahr - in Leipzig ihre Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor, wie Messe-Geschäftsführer Wolfgang Marzin sagte. Einen Zuwachs gab es auch beim Literatur-Marathon "Leipzig liest". Die Buchbranche in Deutschland habe trotz des Trends zur Digitalisierung im vergangenen Jahr ein leichtes Umsatzplus von reichlich einem Prozent verbucht, gab der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, bekannt.

Beim Lesefestival "Leipzig liest", das traditionell die Messe begleitet, suchen auf 1900 Veranstaltungen in der Innenstadt und auf der neuen Leipziger Messe junge und bekannte Autoren den direkten Kontakt zu ihren Lesern. So stellen unter anderen Günter Grass, Christoph Hein, Hans Magnus Enzensberger, Wolf Biermann, Martin Walser und prominente TV-Gesichter wie Johannes Heesters und Michael Degen auf Lesungen ihre aktuellen Werke vor. "Die Qualität und die Quantität von 'Leipzig liest' sind gleichermaßen gewachsen", betonte Marzin.

Buchmesse-Direktor Oliver Zille sagte, Leipzig sei heute die wichtigste Autorenmesse im deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt des Frühjahrsbranchentreffs der Literaten steht diesmal Slowenien. Das Land wird seine Autoren und Bücher auf der Messe vorstellen. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Bücherschau ist nach Angaben Marzins die Leseförderung von Kindern. Allein 500 Veranstaltungen befassen sich mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung.

"Leipzig ist nicht wegdenkbar"

Zur feierlichen Eröffnung der Messe am Mittwochabend sollte der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung vergeben werden. Die Auszeichnung, die literarische Verdienste um das europäische Zusammenwachsen Europas würdigt, geht in diesem Jahr an den Autor Gerd Koenen und den russischen Philosophen Michail Ryklin. Zum dritten Mal werden zudem Autoren und Übersetzer mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt. Börsenvereins-Vorsteher Honnefelder sagte, die Leipziger Buchmesse müsse sich nicht mehr unter "Legitimationsdruck" begeben. "Leipzig wirkt. Leipzig ist nicht wegdenkbar. Es ist wichtig", betonte er. Mit Blick auf das vergangene Jahr, das der Buchbranche nach einer Stagnation zum dritten Mal in Folge ein leichtes Umsatzplus bescherte, sagte er: "In der Informationsgesellschaft blüht das Buch mehr denn je." Die digitale Welt sei keine Drohkulisse mehr für Verlage und Buchhandlungen. (Von Susann Huster, ddp)

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