Monika Rinck vollführt in "Helle Verwirrung. Rincks Ding- und Tierleben" poetische Drahtseilakte - allerdings nur zehn Zentimeter über dem Boden.
Literatur
Gregor Dotzauer hört sich um – nach Stimmen aus Afrika.
Lob der Unruhe: Die Polin Olga Tokarczuk schreibt einen wild mäandernden Reiseroman. Nicht um Sinn oder Erkenntnis geht es der Erzählerin, sondern um den Blick und das Festhalten der unzähligen Analogien in Formen und Bewegungen.
Was Prominente, Galeristen und Unternehmer so sammeln, zeigt der Bildband "Global Collectors".

Krimi, Familiendrama, anthropologische Recherche: Tim Parks’ doppelbödiger Roman „Träume von Flüssen und Meeren“ ist alles. Und fragt: Wo verläuft die Grenze zwischen Liebe und Wahnsinn?

Ein Besuch bei Katharina Wagenbach-Wolff, der unermüdlichen Verlegerin der Friedenauer Presse. Bei den Büchern des kleinen Verlages sieht der Leser schon auf den ersten Blick, dass diese Bücher nicht nur schön aussehen. Sie belohnen ihn mit geistigen Abenteuern, die oft Weltpremieren sind.

"Unvollständige Erinnerungen": Inge Jens schildert ihr Leben – und den Alltag mit ihrem demenzkranken Ehemann.
Marc Fitten schildert in seinem Debütroman "Valerias letztes Gefecht" eine Liebe, die mit aller Gewalt über die Beteiligten hereinbricht und bald auf Hindernisse stößt.
Die Berliner S-Bahn ist in der Krise, die Zeitung ist in der Krise, der Radsport ist in der Krise. Von den Weltfinanzen, der Regierung von Honduras und dem Iran ganz zu schweigen. Steffen Richter sucht nach Krisenzeichen im Literaturbetrieb.
Die Deutschen sollten sich besser an den nun hervortretenden Islam gewöhnen, meinen die Islamologin Bärbel Beinhauer-Köhler und der Soziologe Claus Leggewie.
Louis Auchincloss erzählt in seinem Roman "Eine Frau mit Möglichkeiten" ein Frauenleben.
Wenn Gier Vernunft besiegt: Ein US-Nobelpreisträger und ein deutscher Publizist machen sich Gedanken zu den Ursachen des Crashs.
Schreiben, schimpfen, zeichnen: Thomas Kapielski vervollständigt sein Gesamtluftwerk.
Gerrit Bartels über Langeweile, Literatur und Literaturkritik. An was misst man Langeweile eigentlich?
Der Satzfluss sprudelt hier erregt vor sich hin. Dominoeffekt der Emigration: Véronique Olmis Roman "Die Promenade"
Warum hat ihr Vater sie im Stich gelassen? Deutsch-jüdische Geschichte in der Doppelbelichtung: Viola Roggenkamps Roman "Die Frau im Turm".
Das Zittern steigert sich zur Vibration, die Vibration zur Explosion. Caius Dobrescu glaubt als Dichter an die Kraft der Bewegung, an die "kostbare Katastrophe" eines Kugelblitzes. Es lebe der Zweifel: Dobrescus flirrende "Ode an die freie Unternehmung“.
Geschichte und Familiengeschichten. Leben im goldenen Käfig oder am Rand der Gesellschaft: Jugendliche der Berliner Literatur Initiative (BLI) empfehlen neu erschienene Jugendbücher.
Lorenz Langeneggers Roman "Hier im Regen" wird durchzogen von einer Dramaturgie der winzigen Erschütterungen.
Kaum einer hat so radikal bekannt, wie er wurde, was er ist. Wut und List: ein Gedenkblatt für den Dichter Franz Fühmann zum 25. Todestag.
Es ist eines der großen Bücher über das 20. Jahrhundert. Nun wurde es, zum Abschluss des Berliner Poesiefestivals, erstmals auf die Bühne gebracht: Les Murrays Langgedicht "Fredy Neptune".
Sind wir polygame Bonobos oder monogame Gorillas? Anleitungen zum Liebesglück: ein Streifzug durch das Dickicht der Beziehungsratgeber.
Heute heißt es oft, 1959 sei das Jahr gewesen, in dem die westdeutsche Nachkriegsliteratur zu sich selbst kam. Es reiht sich also ein in den bislang ziemlich überraschungslosen Gedenkmarathon zur Gründung der Bundesrepublik und dem Mauerfall. Steffen Richter über das Gründungsjahr der BRD-Literatur.
Eckart Conze widmet seine Geschichte der Bundesrepublik dem zentralen Thema der Deutschen.
Die Pianistin Zhu Xiao-Mei schreibt über die Beharrungskraft der Musik in Zeiten des Terrors.
Thomas Leif schreibt ein Buch über die Nachwuchsprobleme der deutschen Parteien. Es hätte ein Standardwerk werden können.
Wiederentdeckt: der große brasilianische Roman „Tagebuch des Abschieds“
Neue Vierzeiler des Dichters Hans Bender
Meister der Aufschübe: Der Stroemfeld Verlag beginnt eine Kritische Robert-Walser-Ausgabe
Vom 9. Mai bis 22.

Tagsüber Arzt, abends Schriftsteller: Eine Begegnung mit Bachmann-Preisträger Jens Petersen.
Der Vatikan und das Geld: Für den Publizisten Curzio Maltese ist die katholische Kirche in Italien eine „geheimnisumwitterte Größe“.
Da macht sich einer Luft. Und ist böse. Wer superreich ist, der wird das nicht gerne lesen, vielen anderen Menschen, die sich zunehmend fragen, wie hoch der Preis der Krise für sie persönlich ist, wird Peter Zudeick möglicherweise aus dem Herzen sprechen.

Für Gernot Erler geht sie auf "Mission Weltfrieden", für Eric Chauvistré ist sie zum Scheitern verurteilt: die Bundeswehr im Ausland.

Still ruht der Wörter See: Jens Petersen gewinnt beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt.

Der 33-jährige deutsche Autor wurde für seinen bisher unveröffentlichten Roman "Bis dass der Tod..." ausgezeichnet. Die restlichen Preise gingen nach Berlin.
Die Stadt zu bieder, die Politik zu rechts und die Qualität der Texte unterirdisch. Jedes Jahr hört man erneut dieselben Klagen über den Ingeborg-Bachmann-Preis. Und jedes Jahr kommen sie dennoch alle wieder.
Martin van Creveld erklärt, warum die wichtigste Waffe in modernen Kriegen die Sprache ist.
Kolja Mensing schreibt hier regelmäßig über Krimis. Heute entdeckt er einen Enkel von Georges Simenon.
Horst Hussels absurde Geschichten und Dramolette: Ob stille Fröhlichkeit oder in Melancholie gebadeten Trotz - all dieses verdankt der Leser Franz.
Stefan Mühldorfer erzählt in seinem Debütroman von einem heißen Tag und verknüpft scheinbar unscheinbare Momente spannungsreich und atmosphärisch dicht.
Die Literatur steht im Mittelpunkt, eine Seltenheit im Fernsehen, ihr entkommt man hier nirgendwo.
Am zweiten Tag des Lesewettbewerbs zeigt Klagenfurt seine schöneren Seiten. Auch im Wettstreit um den Bachmann-Preis gibt es Grund zur Freude.
Das Schöne am Klagenfurter Wettbewerb ist, dass sich nach eher mauen Vorstellungen und manchmal gänzlich schlimmen Lesetagen doch immer wieder Autoren und Autorinnen mit Texten finden, die die Jury in Begeisterung ausbrechen lassen oder wenigstens preiswürdig sind.
Schon am ersten Tag hat der 33. Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt seinen denkwürdigen Moment, der zwar nicht in die Geschichte der Literatur, wie Rainald Goetz´ Stirngeschlitze, aber doch in die Geschichte dieses Wettbewerbes eingehen dürfte.

Der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler hat den Wettbewerb um den 33. Ingeborg Bachmann-Preis in Klagenfurt eröffnet - mit einer Rede, die in eine Abrechnung mit der Kärntner Landespolitik mündete.
Steffen Richter über die Sehnsucht nach dem "Wenderoman"
Patrick Findeis schreibt in "Kein schöner Land" über Tod und Enge auf dem Dorf. Lieber lebt er in Berlin.