zum Hauptinhalt
Romane spielten sich im moralisch Uneindeutigen ab, sagt Daniel Kehlmann.

© Heike Steinweg

Tagesspiegel Plus

Schriftsteller Daniel Kehlmann im Interview: „Der NS-Staat war furchtbar, aber auch vollkommen lächerlich“

Daniel Kehlmanns neuer Roman erzählt von einem Regisseur, der als Kommunist galt, aber unter den Nazis drehte. Sollte man Künstler verurteilen, die Diktaturen nahestehen?

Herr Kehlmann, der Held Ihres neuen Romans „Lichtspiel“ heißt Georg Wilhelm Pabst und war einer der bedeutendsten Filmregisseure der Weimarer Republik. In den 30er Jahren drehte er in Hollywood, ging aber dann ins nationalsozialistische Deutschland zurück. Wie sind Sie auf diesen Mann gestoßen?
Ich habe die Genialität der alten Stummfilme vor ein paar Jahren bei einem Screening der Bertelsmann-Stiftung von „Das Kabinett des Dr. Caligari“ in New York entdeckt. Ich war vollkommen erschlagen, was das für ein Meisterwerk ist. Von 1920! Ganz am Anfang der Filmgeschichte.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true