Naama Tsabar im Hamburger Bahnhof: Zertrümmertes Posertum
Die Kunst von Naama Tsabar verkehrt die Verhältnisse der Popwelt: Breitbeiniges Gehabe liegt berührungsempfindlich in Trümmern, stille Helfer werden Stars.
Wer ein bisschen sucht, findet im Netz noch Spuren aus ihren Anfängen: Naama Tsabar schmettert, wie es sich für ein Riot-Grrrl gehört, ihr Instrument mit aller Kraft auf den Bühnenboden. Bei der Performance „Untitled (Babies)“ von 2008 bricht aber nicht das Holz der E-Gitarre, sondern das des Bühnenbodens, den sie mit ihrer Stratocaster in mühsamer Hackarbeit zerlegt. Was bleibt, sind die Trümmer des Popaltars Bühne als Skulptur: ein Stück museal gewordener Gegenkultur, stiller Noise. Normalerweise, sagt die in New York lebende, aus Israel stammende Künstlerin, würde das Instrument zuerst nachgeben, wie man es von zahllosen Zerstörungsorgien aus der Geschichte des Punk kennt. Ihre Gitarre hat Tsabar für diese Performance aber verstärkt und nahezu unzerstörbar gemacht.
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