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ARCHIV - Marco Goecke, Choreograph beim Stuttgarter Ballett, aufgenommen am 22.01.2016 in einem Raum für Beleuchtung und Requisiten im Opernhaus in Stuttgart (Baden-Württemberg). (zu dpa: "Sorge um Choreograph Marco Goecke - Uraufführung abgesagt" vom 07.06.2017) Foto: Bernd Weissbrod/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance / Bernd Weissbrod/dpa

Update

Nach Hundekot-Skandal: Staatsballett Berlin hält an „Petruschka“-Premiere fest

Der Choreograph Marco Goecke sorgte kürzlich für Schlagzeilen, nachdem er einer Kritikerin Hundekot ins Gesicht geschmiert hatte. Das Staatsballett Berlin will dennoch Goeckes „Petruschka“-Produktion zeigen.

Von Sandra Luzina

Das Staatsballett Berlin hält an der geplanten „Petruschka“-Premiere von Marco Goecke fest. In einem Statement heißt es: „Der Übergriff von Choreograph Marco Goecke auf die Tanzkritikerin Wiebke Hüster ist für das Staatsballett Berlin in seiner Gänze vollkommen inakzeptabel und nicht zu tolerieren. Gleichzeitig schätzt das Staatsballett das künstlerische Werk dieses Ausnahmekünstlers und blickt auf eine fruchtbare und respektvolle Zusammenarbeit in der Vergangenheit zurück. Darum wird die Produktion „Petruschka“ von Marco Goecke weiterhin im Rahmen des Strawinksky-Ballettabends im Juni 2023 zur Premiere kommen.“

Marco Goecke werde sebst nicht nach Berlin kommen, um die Choreografie, die 2016 am Ballett Zürich entstand, mit den Tänzerinnen und Tänzern des Staatsballetts einzustudieren. Eine Ballettmeisterin werde dies übernehmen.

Auf einer Vollversammlung hatte die kommissarische Intendantin Christiane Theobald dem Ensemble zuvor ihre Entscheidung kommuniziert und sei mit ihm in einen „sehr kontroversen Austausch“ getreten, teilte die Sprecherin des Staatsballetts mit. Für die kommenden Spielzeiten sei keine Arbeit von Marco Goecke eingeplant.

Der Angriff auf Hüster kostete Marco Goecke bereits seine Stelle als Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, das Haus hatte kurz nach der Attacke reagiert und Goeckes Vertrag aufgelöst. Doch nicht nur der Choreograf Marco Goecke ist umstritten seit der Hundekot-Attacke.

Bei „Petruschka“ handelt es sich zudem um ein problematisches Werk, denn eine der drei Figuren ist ein „Mohr“, der Petruschka umbringt. Es gibt also einiges zu diskutieren. Das Staatsballett plant deshalb eine Sonderausgabe des Gesprächsformats „Wir müssen reden!“; dabei soll es auch um das „komplexe Verhältnis von Kunst und Kritik“ gehen.

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