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Kultur: Nur keine Panik (Kommentar)

Ach, wenn sich doch alle Probleme der Berliner Kulturpolitik derart in Luft auflösten ! Eben erst hatte Ex-Kultursenatorin Christa Thoben eingestanden, Berlin könne in diesem Jahr statt der versprochenen 100 nur 75 Millionen Mark für die Museumsinsel aufbringen, da bringt der "Regierende" die Sache wieder ins Lot.

Ach, wenn sich doch alle Probleme der Berliner Kulturpolitik derart in Luft auflösten ! Eben erst hatte Ex-Kultursenatorin Christa Thoben eingestanden, Berlin könne in diesem Jahr statt der versprochenen 100 nur 75 Millionen Mark für die Museumsinsel aufbringen, da bringt der "Regierende" die Sache wieder ins Lot. EU-Mittel stopfen das Haushaltsloch, der Bundesfinanzminister akzeptiert diese kreative Mittelbeschaffung, der Bund kommt seiner Verpflichtung in gleicher Höhe nach. Ende gut, alles gut ? Ja, soweit es die Museumsinsel angeht, deren Sanierung nun hoffentlich und unwiderruflich in Gang kommt. Nein, soweit es das Procedere betrifft: Denn dass die Kultursenatorin einen derart brisanten Vorgang über ein Interview ausplaudert, statt das Problem der mangelnden Landesmittel vorab zu entschärfen, wirft nachträglich einen Schatten auf ihre politischen und kommunikativen Fähigkeiten. Angesichts der derzeitigen Haushaltsprobleme ist es fatal, wenn die Politik ohne Not zur grassierenden Panik beiträgt, statt durch fundiertes Handeln Vertrauen zu schaffen. Nur so wird der Blick frei für das, was möglich ist, und das, was nachweislich die Kräfte Berlins übersteigt.

Die Sanierung der Museumsinsel darf nicht nochmals in Frage gestellt werden, einerlei, welche Haushaltslöcher sich anderenorts noch auftun.

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