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Kultur: Optimismus an Ground Zero

ARCHITEKTUR

In nur vier Jahren Bauzeit will Daniel Libeskind das Mammutprojekt für die Bebauung des New Yorker Ground Zero verwirklichen. Solch ansteckenden Optimismus verbreitete Libeskind in seinem Vortrag am Montagabend in der American Academy . Den Sieg beim Wettlauf um das prestigeträchtige (und milliardenschwere) Bauprojekt Ende Februar hat er abgehakt; jetzt spricht er über die Beteiligung der unterschiedlichen Interessenten wie ein Profi der Kommunalpolitik. Das Wort „Kompromisse“ weist er lächelnd zurück. Er betont vielmehr die demokratische Transparenz des Prozesses und die Flexibilität seines Entwurfs, den er in fröhlichen Computerbildern vorstellt: „Meine Bauherren sind die Bürger von New York.“

Das Bestechende an Libeskinds New Yorker Projekt ist, dass er „nicht wiederaufbauen, sondern eine neue Nachbarschaft schaffen“ will. Im Herzen des Geländes liegt die um 10 Meter eingetiefte Erinnerungsfläche, gefasst von Kulturbauten, um die sich nach Libeskinds Worten Institutionen „nicht nur aus New York, sondern aus der ganzen Welt“ bewerben. Über diesem Fußgängerbereich, der die alten, einst rücksichtslos überbauten Straßen wiederbelebt, wachsen in ringförmiger Gestalt fünf Hochhäuser ansteigend in die Höhe, deren mit 540 Metern höchster. der „Freiheitsturm“, oberhalb des 70. Stockwerks „Gärten, Event-Räume und Restaurants“ enthalten soll.

Dass Libeskind persönliche Erinnerungen aus seiner New Yorker Studentenzeit einflocht und auch die Lektüre der Declaration of Independence gleich nach dem 11. September erwähnte, machte den Architekten seinen amerikanischen Zuhörern nur noch sympathischer.

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