Perspektive Deutsches Kino: „Geranien“ von Tanja Egen
Eine gut beobachtetet Mütter-und-Töchter-Geschichte
Oma Marie ist gestorben. Ihre Enkelin Nina (Friederike Becht) kommt zur Beerdigung nach Hause. Nina hat ihre alte Ruhrgebiets-Siedlung, in der Rasenmäher und -sprenger eine sommerliche Kleinstadt-Sinfonie spielen, längst hinter sich gelassen. Sie ist Schauspielerin und lebt mit ihrer Familie in Amsterdam. Mit ihrer Mutter Konnie (Marion Ottschick) und ihrem Vater Harald (Peer Martiny) ist Nina nicht so dicke. Die beiden leben halt das Leben, das Nina loswerden wollte. Im einander Anschweigen sind Konnie und Nina besonders gut.
„Geranien“ ( 26.2., 21.30 Uhr FaF) von der DffB-Absolventin Tanja Egen ist eine gut beobachtete Familiengeschichte, die vom Fremdeln zwischen Generationen und Klassen erzählt. Bis hin zum Mettigel auf dem Beerdigungskaffee im Vereinsheim stimmig inszeniert. Ein wenig erinnert „Geranien“ an Annika Pinskes Herkunftsdrama „Alle reden übers Wetter“ aus dem letztjährigen Panorama. Nur, dass das die dortige Geschichte einer Uni-Dozentin, die zurück auf ihr Dorf fährt, hier zu einer Mütter-und-Töchter-Geschichte über drei Generationen wird, die auch die alleinerziehende Oma Marie in Rückblenden einbezieht. Nina hat sie sehr geliebt. Und auch das Band zu Konnie wächst, je länger die Rasensprenger rattern. Gunda Bartels
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