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Die sächsische Band Kraftklub gewann den New Music Award. Foto: Davids

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POPKOMM-ERÖFFNUNG: Gekommen, um zu leiden

Nach fast drei Stunden ist die Verleihung des New Music Award endlich vorbei, und dass man ein gefühltes Leben ausharren muss, bevor der Sieger dieses Nachwuchswettbewerbs feststeht, liegt nicht einmal an den Gewinnern. Kraftklub aus Chemnitz machen ihre Sache am Dienstagabend gut.

Nach fast drei Stunden ist die Verleihung des New Music Award endlich vorbei, und dass man ein gefühltes Leben ausharren muss, bevor der Sieger dieses Nachwuchswettbewerbs feststeht, liegt nicht einmal an den Gewinnern. Kraftklub aus Chemnitz machen ihre Sache am Dienstagabend gut. Die sechs Jungs rocken den Flughafen Tempelhof, mit ihrem charmant schrammeligen Gitarrensound spielen sie die Konkurrenz nieder. Und erhalten am Ende zu Recht den Scheck über 10 000 Euro.

Die Idee ist im Grunde keine schlechte: Statt der üblichen Bombastkonzerte etablierter Stars, mit denen die Popkomm in der Vergangenheit eröffnet wurde, wird man nun etwas kleiner. Bodenständiger. Zukunftsorientierter. Und gibt deshalb Newcomern die Chance, sich erstmals vor einem größeren Publikum zu präsentieren. In Kooperation mit acht ARD-Jugendradiosendern wurde deshalb der New Music Award ausgeschrieben. Beworben haben sich 1000 Bands, vier von ihnen haben es Finale geschafft, eine Jury aus Branchenexperten entscheidet über den Gewinner. Der erhält die Siegprämie. Und das unausgesprochene Versprechen, vielleicht groß rauszukommen.

Dass es schließlich doch ein zäher Abend wird, liegt an den vielen Umbauarbeiten zwischen den einzelnen Auftritten. Und daran, dass in der großen Flughafenhalle trotz der Bemühungen aller Beteiligter keine Stimmung aufkommen mag. Wer bei gezogener Handbremse Vollgas gibt, kommt eben nicht voran. Das ahnt vermutlich auch Berlins Regierender Partymeister Klaus Wowereit – nach einem kurzen Grußwort verlässt er die Veranstaltung. In Anspielung auf die 2009 ausgefallene Musikmesse sagt Popkomm-Geschäftsführer Ralf Kleinhenz: „Wir haben uns ein Jahr lang Zeit gelassen.“ Man fragt sich, was genau sein Team in der Zeit gemacht hat. Nana Heymann

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