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Jackass 2: Riskante Stunts und alberne Streiche

Der Vorspann des Films "Jackass Nummer zwei" warnt ausdrücklich alle Zuschauer davor, die im Film gezeigten Handlungen nachzustellen. Dazu wird ein Totenkopf-Symbol mit zwei Krücken gezeigt.

Berlin - Die Filmemacher werden wohl Anlass zu dieser Warnung gehabt haben, sehen doch einige ihrer riskanten Stunts auf den ersten Blick simpel aus. Doch dass so einiges schief gehen kann, zeigt der Abspann von Jeff Tremaines Action-Stunt-Komödie, die auf der umstrittenen und mittlerweile eingestellten Serie des US-Fernsehsenders MTV beruht.

Vor drei Jahren lockte die alberne Action-Stunt-Komödie "Jackass" immerhin 135.000 Fans der gleichnamigen MTV-Serie in die deutschen Kinos. Zur Freude einer eingefleischten Anhängergemeinde schmerzhafter Selbstversuche und halsbrecherischer Stunts hat sich die frauenfreie Chaotentruppe um "Jackass"-Anführer Johnny Knoxville nochmals versammelt und schiebt auch nach dem Ende der TV-Show eine noch härtere Zugabe der Nummernrevue hinterher.

Wie im ersten Teil verzichtet der Regisseur und Produzent Jeff Tremaine auf einen konventionellen Plot oder eine erkennbare dramaturgische Struktur. Stattdessen werden in anscheinend beliebiger Folge mehr oder weniger witzige Stunts, Experimente und Gags aneinandergehängt. Angesichts der engen Verbindung der ursprünglichen TV-Show mit der Skateboarder-Szene spielen Szenen wie ein Rodeo-Ritt mit verbundenen Augen noch immer eine zentrale Rolle.

Auch die schmerzhaft-ekligen Selbstversuche der Anarcho-Komiker - Steve-O drückt sich einen Angelhaken durch die Wange und stürzt sich als menschlicher Köder unter Haie - und die infantilen Dumme-Junge-Streiche fehlen nicht. Zum Kultstatus in der Fan-Gemeinde tragen auch die auf Provokation angelegten Aktionen bei, mit denen die Unsinnsfabrikanten bürgerliche Konventionen attackieren.

Geschmacksgrenze wird teilweise überschritten

Die höchste Lacherquote dürfte "Jackass 2" allerdings mit einem Erzählmuster des Mainstream-TV erzielen: der "Versteckten Kamera". Mit einem gewissen Hang zum Zynismus locken die US-Komiker sich immer wieder gegenseitig in die Falle.

Über bloßen Ulk hinaus gehen leider nur wenige Sketche. Wenn sich die Truppe etwa in einen dunklen Raum einschließen lässt und mit schweren Medizinbällen bewirft, dann wird die in grünlichem Licht gefilmte Sequenz zum skurrilen Happening. Über weite Strecken verharrt "Jackass 2" jedoch auf dem Niveau einer infantilen Fun-Odyssee, die vor allem in den Szenen mit Fäkal-Humor die Geschmacksgrenzen überschreitet - einmal sogar so weit, dass selbst der hartgesottene Kameramann sich übergeben muss. (Von Reinhard Kleber, ddp)

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