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Buchmesse: Viel Lob für Leipzig

Die Buchmesse ist mit einem leichten Besucherplus zu Ende gegangen. Veranstalter und Verleger lobten die "wichtigste Autorenmesse" Deutschlands.

Leipzig - Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 127.000 Bücherfreunde auf das Messegelände, wo von Donnerstag bis Sonntag 2348 Verlage aus 36 Ländern ihre Frühjahrs-Neuerscheinungen und - programme präsentierten. "Die Leipziger Buchmesse hat literarische und wirtschaftliche Akzente gesetzt, wie gewohnt den Autoren und dem Leser ein Podium geboten und den Buchmarkt belebt", resümierte der Chef der Messegesellschaft, Wolfgang Marzin.

Als Erfolg wertete Marzin vor allem den diesjährigen Schwerpunkt Bildung, der nach Ansicht von Ausstellern und Fachbesuchern aus diesem Bereich in Leipzig gut aufgehoben sei. Das soll nach Angaben von Buchmesse-Direktor Oliver Zille in den nächsten Jahren ausgebaut werden. In zahlreichen Fachveranstaltungen und Präsentationen hatte sich die Messe in diesem Jahr allen Aspekten rund um Erziehung und Ausbildung gewidmet. "Der Blick der Verleger und Buchhändler geht in die Zukunft", zog auch der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, positiv Bilanz.

"Die Besucherzahl hat sich konsolidiert", sagte Buchmesse-Direktor Oliver Zille angesichts der Steigerung von 0,8 Prozent nach dem 17-prozentigen Plus im Vorjahr. Am ersten Messetag habe wohl der Wintereinbruch einen Massenansturm verhindert. "Wir bleiben die wichtigste Autorenmesse im deutschsprachigen Raum", sagte er. Beleg dafür seien Zehntausende von Zuhörern bei "Leipzig liest" mit 1900 Veranstaltungen mit 1500 Autoren.

Beliebte Lesenacht

Zu den Höhepunkten zählten die Lange Leipziger Lesenacht mit 46 Jungautoren wie Clemens Meyer oder Kolja Mensing, zu der trotz Schnee und Eis mehr als 1000 Besucher kamen, und die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse an Ingo Schulze ("Handy. Dreizehn Geschichten in alter Manier"), Saul Friedländer ("Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden 1939-1945") sowie Übersetzerin Swetlana Geier. Prominente Autoren, Schauspieler und Politiker von Günter Grass, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Hein oder Wilhelm Genazino bis zu Wolf Biermann, Thomas Brussig, Rufus Beck, Liza Marklund, William Boyd, Tschingis Aitmatow, DBC Pierre, Louis Begley oder Eric-Emanuel Schmitt stellten ihre Bücher vor.

Zufrieden zeigten sich auch die Aussteller, von denen 89 Prozent 2008 wieder kommen wollen. "Nichts scheint in Leipzig unmöglich", sagte Detlef Horn von Random House. Hier bestehe das Messegeschehen nicht in der Jagd von einem Termin zum nächsten. "Hier stehen die Autoren im Mittelpunkt." Wer sich in Leipzig präsentiere, werde noch deutlicher in der Branche wahrgenommen, meinte Verleger Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag. "Die Bedeutung der Leipziger Buchmesse lässt sich mit einfachen Worten beschreiben: sie hat eine Signalwirkung."

Zufriedene Gastländer

Ebenso gut aufgehoben fühlten sich die Slowenen und Kroaten. "Hier finden wir ein Podium wie sonst nirgends in Deutschland, um unser Land und unsere Schriftsteller bekannt zu machen", urteilte Alida Bremer vom Kroatischen Gemeinschaftsstand. Von der großen öffentlichen Wahrnehmung der Buchmesse profitierte auch die 13. Antiquariatsmesse, wo 86 Aussteller aus zehn Ländern Schätze aus 500 Jahren Buchdruckkunst präsentierten. (tso/dpa)

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