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Was machen wir heute?: Münchner treffen

Was ist da los? So viele Münchner wie in diesen Tagen sind mir noch nie begegnet.

Was ist da los? So viele Münchner wie in diesen Tagen sind mir noch nie begegnet. Kaum eine Autoschlange, aus der nicht irgendwo ein M-Kennzeichen hervorlugt. An allen Ecken und Enden. Ich bin stolz auf Berlin, dass die Bayern die Schönheiten unserer Stadt offenbar ausgiebiger zu schätzen lernen. Allerdings dürften etliche Leute in M-Autos gar keine Münchner sein, weil viele Berliner Mietwagen in München zugelassen sind. Mir fällt das Parkhaus am Steglitzer Kreisel ein, mit seinen abgestellten Mietautos könnte es auch am Stachus stehen. Die Kennzeichen haben allerdings meist eine bestimmte Buchstabenkombination. Aber auch so bleibt das Gefühl, dass sich halb München in Berlin aufhalten muss. Wird schon repräsentativ erforscht, was die Leute von der Isar in Scharen nach Berlin treibt? Ist es der ausufernde Schicki-Virus oder finden die Münchner ihre gepflegte und unbeschmierte Stadt einfach zu fad? Unser Mauerpark kann da natürlich anderes bieten.Das Magazin der Süddeutschen Zeitung hat vor geraumer Zeit, offenbar aus gegebenem Anlass, Tipps für Münchner in Berlin gegeben. Dabei wurde der Markt am Kollwitzplatz gar wohlwollend mit dem Viktualienmarkt verglichen. Zu meinem Kummer aber gab es meist nur Tipps für Örtlichkeiten „am“ Prenzlauer Berg, kaum für den Westen der Stadt.

Ich weiß zumindest aus eigener Erfahrung, dass es nicht die vermeintlich bayerischen Gaststätten sein dürften, die Münchner nach Berlin locken. Für mich aber sind diese Lokale (es werden immer mehr) stets wie ein Stückchen Urlaub. Ein Gartenlokal in Kohlhasenbrück, an dem ich kürzlich zufällig vorbeikam, wirbt nun auch für bayerische Küche. Allerdings mit dem Hinweis:„Aus der Heimat“. Herrschaftszeiten! Das geht nun wirklich zu weit. Christian van Lessen

Der „Platzhirsch“ gegenüber dem Rathaus am Schöneberger Stadtpark bietet auch Bayerisches: zum Beispiel Leberkäs’. In der Karte steht ausdrücklich: „Von unserem bayerischen Metzger“. Das will ich glauben. Schmeckt wirklich wie im Bayern-Urlaub.

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