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Vor dem Prado-Museum in Madrid.

© / Foto: dpa/Juan Barbosa

Weiter Klima-Protest in Museen: Jetzt auch Werke von Goya

Klimaaktivistinnen kleben sich im Madrider Prado-Museum an die Rahmen zweier Bilder von Francisco de Goya.

Und noch eine Aktion, wie sie derzeit fast täglich gemeldet werden: Zwei Klima-Aktivistinnen haben sich im Prado-Museum in Madrid an zwei Gemälden des Barock-Meisters Francisco de Goya festgeklebt. Die zu Goyas berühmtesten Werken gehörenden Bilder „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ wurden nach Museumsangaben bei der Aktion am Samstag nicht beschädigt.

Allerdings schrieben die Aktivistinnen groß „+1,5°C“ auf die Wand zwischen den Ölgemälden - womit sie sich auf die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Höchstgrenze für die Erderwärmung bezogen.

Ein von der Gruppe Extinction Rebellion im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie sich die Frauen jeweils mit einer Hand an einem der Bilderrahmen festkleben, bevor Sicherheitskräfte des Museums einschreiten. Die Aktion sei ein Protest gegen die weltweite Erderwärmung, welche zu einem „instabilen Klima mit schlimmen Folgen für den gesamten Planeten“ führe, erklärte die Gruppe.

Die spanische Regierung verurteilte die Aktion. Ein solcher „Akt des Vandalismus“ provoziere lediglich „allgemeine Ablehnung“, betonte Kulturminister Miquel Iceta. Keine noch so gute Sache rechtfertige es, „das gemeinsame Erbe aller anzugreifen“. Auch das Prado-Museum kritisierte die Tat.

In den vergangenen Wochen hatten Klimaaktivisten in zahlreichen Kunstmuseen Europas ähnliche Aktionen veranstaltet. Am Freitag schütteten Umweltschützer der Gruppe Letzte Generation Erbsensuppe auf ein Gemälde von Vincent Van Gogh in Rom, zuvor wurde ein Bild von Claude Monet im Museum Barberini in Potsdam mit Kartoffelbrei beworfen.

Auch die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci im Louvre und das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Johannes Vermeer in Den Haag waren bereits Ziel von ähnlichen Protestaktionen. Da alle betroffenen Kunstwerke hinter Glas waren, blieben sie unbeschädigt. Allerdings sind auch die historischen Rahmen sehr kostbar und empfindlich.

Zuletzt hatte sich Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ähnlich kritisch wie Spaniens Kulturminister geäußert. Die Aktionen stellten eine Bedrohung für die Kunstwerke dar und könnten dazu führen, dass sie komplett verglast werden müssten oder auch überhaupt nicht mehr gezeigt werden könnten. In Dresden hatte es die Raffaels „Sixtinische Madonna“ getroffen. (AFP/epd/Tsp)

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