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Werke der britischen Künstlerin Rebecca Ackroyd sind bei Peres Projects in Berlin ausgestellt.+

© Christoph Soeder/dpa

Zum Abschluss des Gallery Weekends: Mehr Besucher, mehr Diskurse

Das Berliner Gallery Weekend trifft einen Nerv und belebt die Stadt. Dieses Jahr kamen 30 000 Besucher zu den zahlreichen Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen.

Viele Kunstwerke, die beim diesjährigen Berliner Gallery Weekend zu sehen waren, kamen frisch aus dem Atelier oder blieben bisher unentdeckt. Das begründet den Erfolg dieses Wochenendes. Und wenn es nicht die Kunst war, machten zumindest die Räume Spaß. Galerist Max Hetzler zum Beispiel zeigte Thomas Struths Fotografien von toten Tieren in einer Ku’damm-Residenz, die sonst nur für exklusive Veranstaltungen geöffnet ist. Oder die Galerie Konrad Fischer: Sie gab einen Einblick in ihre künftigen Räume in einem ehemaligen Umspannwerk, die erst Ende des Jahres geöffnet werden.

Das abwechslungsreiche Programm zog 30 000 Besucher an – und damit 5000 mehr als im Vorjahr, melden die Veranstalter. Abnutzung ist beim Gallery Weekend, das 2004 von international erfolgreichen Berliner Galerien ins Leben gerufen wurde, nicht zu erkennen. 47 Galerien waren 2018 dabei, damit bleibt der Kreis so exklusiv wie im Jahr zuvor. Natürlich öffneten Hunderte anderer Galerien und Projekträume ebenfalls ihre Türen, auch die Berliner Museen, Kunstvereine, Privatsammlungen, Botschaften boten ein Programm. Dass sich Seiteneinsteiger frech dranhängen, missfällt mitunter den 47 Galerien, die das Gallery Weekend mitinitiieren und finanzieren. Für die Besucher aber dürfte es unwesentlich sein.

Klaus Lederer und Ramona Pop begaben sich auf Tour

Bemerkenswert ist auch der Zuwachs an Diskursen. Viele Galerien veranstalteten Talks mit ihren Künstlern. In der Galerie BQ kam Leda Bourgogne zur Lesung ihrer Texte. Die „New York Times“ lud internationale Kunstexperten zu einem Symposium. Das Auktionshaus Christie’s veranstaltete ein „Education Programm“. Natürlich soll beim Gallery Weekend Kunst verkauft werden. Doch die Macht des Geldes und Höchstpreise für Kunst werfen auch die Frage auf, welche Kriterien für die Güte von Kunst es jenseits des Ökonomischen gibt. Dass das Gallery Weekend einen Nerv trifft und die Stadt belebt, nimmt auch die Berliner Politik zur Kenntnis. Kultursenator Klaus Lederer und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop begaben sich ganz offiziell auf Tour. Beide besuchten ein paar Galerien von Schöneberg bis Mitte. Auf dass sie der anhaltende Erfolg des Kunstwochenendes inspiriert haben möge.

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