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Abbau: Berliner Verlag streicht bis zu 86 Stellen

Das Ausmaß hängt vom Schicksal der „Frankfurter Rundschau“ ab. Noch wird nach einem Käufer für die Traditionszeitung gesucht. Es soll ernsthafte Interessenten geben.

Die Geschäftsführung des Berliner Verlags hat die Konsequenzen aus der angespannten wirtschaftlichen Lage und der vorläufigen Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“ gezogen. Bis Ende 2013 sollen insgesamt 40 der 368 Stellen abgebaut werden – 27 Stellen in der Verwaltung, 13 in der Redaktion des „Berliner Kurier“. Zurzeit ist über die Zukunft der „Frankfurter Rundschau“ noch nicht entschieden. Branchenkreisen zufolge gibt es ernsthafte Interessenten für die Fortführung der „FR“, darunter die Südwestdeutsche Medienholding oder die Madsack-Gruppe. Von der Frage wird abhängen, ob die gemeinsame Mantelproduktion in Berlin fortgeführt wird. Sollte die Lieferung des Mantelteils für die „FR“ eingestellt werden, würde das einen weiteren Stellenabbau nach sich ziehen. In der Redaktion der „Berliner Zeitung“ entfielen zwölf, bei der Autorengemeinschaft 14, bei der Mantelproduktion 20 Stellen, teilte die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg („Berliner Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“) mit. Aus dem Betriebsrat des Berliner Verlags war zu hören, das würden „blutige Weihnachten“ für die Mitarbeiter. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft kritisiert den Stellenkahlschlag: „Wie nach dem Personalabbau die von der Geschäftsführung und den Verlegern beteuerte Wahrung der publizistischen Qualität ermöglicht werden soll, bleibt völlig unklar.“

Am Mittwoch hatte der Spiegel-Verlag angekündigt, mit einem Sparkurs auf Umsatzrückgänge zu reagieren und einen Stellenabbau ebenfalls nicht ausgeschlossen. Der Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe wird laut Geschäftsführer Ove Saffe in diesem Jahr um sechs Prozent auf rund 307 Millionen Euro sinken. Das sei das Niveau von 2003. Der digitale Bereich mit dem profitablen Portal „Spiegel-Online“ wachse zwar weiter, könne aber die Verluste im Printgeschäft auch künftig nicht ausgleichen.

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