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Medien: Den richtigen Ton treffen

MP3-Player werden zwar immer billiger, aber nicht automatisch besser. Um sich nicht zu ärgern, sollte man diese Tricks kennen

In der Welt der Computer passt noch lange nicht alles zusammen, was zusammengehört. So wie bei jenem Apple-Nutzer, der sich getraut hat, an seinen Macintosh-Rechner einen normalen MP3-Musikplayer anzuschließen. Er schaffte es tatsächlich seine Songs auf das Gerät zu übertragen, auch gelang es ihm, die Songs später zu löschen. Doch den freigewordenen Platz auf dem MP3-Player erhielt er nie wieder zurück, so dass am Ende auf den Ein-Gigabyte-Gerät kein einziger neuer Song mehr passte. Sicher, mit einem iPod wäre das nicht passiert. Doch die Apple- Geräte haben genauso ihre Tücken wie die Konkurrenten aus der Windows- MP3-Welt. Wir haben zusammengetragen, wie man diese Probleme beseitigt.

IPOD: GUTES WEITER VERBESSERN

Das beste Freund des digitalen Musikabspielgeräts iPod von Apple ist das Programm iTunes. Die Software, mittlerweile in der Version 7, steht sowohl für Apple-Rechner als auch für Windows-PCs zur Verfügung. iTunes dient dazu, den eigenen digitalen Musikbestand auf dem Computer und dem iPod zu verwalten. Das Programm ist zugleich die Schnittstelle zum iTunes Store, über den Apple sowohl Musik als auch TV-Serien und Filme zum kostenpflichtigen Abruf bereitstellt. Doch iTunes kann längst nicht alles, was sich die iPod-Fans wünschen. So fehlt dem Programm eine Funktion, mit dem man die auf dem MP3- Player gespeicherten Songs wieder auf den Computer zurückspielen kann – beispielsweise zur Wiederherstellung des Musikarchivs nach einem Rechner-Totalschaden. Genau wie es für den iPod inzwischen eine beinahe unüberschaubare Menge von Zubehör gibt, existiert für so gut wie jeden Softwarewunsch ein geeignetes Programm aus der Fanszene. Um das Zurückspielproblem zu beheben, empfiehlt die Internetseite Pocketmagazin.com für Apple-Computer zum Beispiel das Programm iPodDisk. Damit kann der iPod genau wie eine externe Festplatte behandelt werden. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das Windows-Programm Copypod (über www.copypod.de, rund 15 Euro). Damit ist es möglich, Backup-Kopien des iPod-Inhalts zu erstellen. Es können aber auch gezielt einzelne Dateien an jede gewünschte Stelle der Festplatte kopiert werden, so wie man es mit den meisten anderen MP3-Playern schließlich auch machen kann.

ERSTER SCHRITT: UPDATE-SUCHE

Während die iPods von Apple ihren verhältnismäßig hohen Preis weiterhin mit ihren Kultstatus rechtfertigen, befinden sich die Preise für die anderen MP3-Playern nahezu im freien Fall. Geräte mit einem Gigabyte Speicher (reicht für rund 350 Songs) gibt es für unter 50 Euro, Tendenz schnell fallend. Der Nachteil: Die neuen Gerätegenerationen folgen Schlag auf Schlag, einschließlich möglicher kleinerer, aber dennoch ärgerlicher Fehler. Immerhin: Die Bugs werden von den Firmen auch noch nach der Auslieferung behoben, indem aktualisierte Versionen des Gerätebetriebssystems zur Verfügung gestellt werden. Die so genannten Firmware-Updates werden über die Homepages der MP3-Playerhersteller bereitgestellt, wo man sie herunterlädt. Die Updates funktionieren vergleichbar der Installation eines normalen Programms – mit einer Ausnahme. Da vor der Installation des neuen Betriebssystems das alte vom Gerät gelöscht werden muss, darf die Installation der neuen Firmware auf gar keinen Fall unterbrochen werden. Ansonsten lässt sich der Player nur noch vom Hersteller selbst reparieren.

FEHLER IM LAUFENDEN BETRIEB

Nicht nur bei den preiswerten Geräten, sondern genauso bei den teureren Festplattenspielern kann es wie bei einem Computer zu plötzlichen Systemfehlern kommen. Das Gerät zeigt möglicherweise unsinnige Dateiinformationen an, unterbricht plötzlich den Abspielvorgang oder hängt sich einfach auf. Bei batteriebetriebenen Geräten wird die Störung durch Entfernen und Wiedereinlegen der Stromquelle behoben, bei Akku-Geräten durch die – hoffentlich – eingebaute Reset-Funktion. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wird das Musikgerät danach wie gewohnt funktionieren. Kommt es jedoch häufiger zu solchen Fehlfunktionen kann sich dies auf die Dateistruktur auswirken, was wiederum zu weiteren Störungen führt. Ein probates Heilmittel besteht darin, den Speicher des Players neu zu formatieren. Befinden sich die Musiktitel nicht ohnehin zugleich auf der Festplatte, so werden die Dateien vor dem Formatieren auf dem PC gesichert. Ganz wichtig beim Formatieren: In vielen Fällen haben die Gerätehersteller das Gerät zusammen mit einer Programm-CD ausgeliefert, die oftmals ein spezielles Werkzeug zum Formatieren des MP3-Players enthält. Zudem sollte man auf der Homepage des Herstellers nachsehen, ob dieses spezielle Werkzeug dort nicht in einer aktuelleren Version angeboten wird – möglicherweise sogar mit einer neuen, fehlerbereinigten Firmware-Version.

PROBLEME MIT WINDOWS VISTA

Ende Januar kommt das neue Windows Vista auch für Privatnutzer auf den Markt. Zum neuen Microsoft-Betriebssystem gehört auch die neueste Version des Windows Media Players 11, der nicht nur optisch verbessert wurde, sondern auch verbesserte Funktionen unter anderem zur übersichtlicheren Verwaltung des Musikbestandes enthält. Eine wichtige Funktion hat den Versionssprung hingegen nicht überlebt. So ist es mit dem Windows Media Player 11 nicht mehr möglich, die Abspielrechte von den Online-Musikshops wie zum Beispiel Musicload aus dem Programm heraus zu sichern, warnen Experten unter anderem von der renommierten Fachzeitschrift „PC Welt“. Muss bei dem Computer, auf dem die Musikstücke gespeichert sind, das Betriebssystem erneuert werden oder will man mit seinen Dateien auf einen neuen Computer umziehen, bleiben die erworbenen Lizenzen außen vor. Im schlimmsten Fall hat man zwar noch die Musikstücke, doch diese lassen sich ohne die Lizenzen nicht abspielen und man muss die Rechte bei den Shops neu erwerben, so die Zeitschrift. Bis dieses Problem nicht gelöst ist, ist es somit wenig ratsam, seine Musikschätze Windows Vista anzuvertrauen.

BESSER VERWALTEN MIT MUSICMATCH

Mit iTunes, Windows Media Player oder den Verwaltungsprogrammen der Gerätehersteller lassen sich die meisten regelmäßig wiederkehrenden Aufgaben rund um den iPod oder einen anderen MP3- Player erledigen. Das gilt auch für die Verwaltung der Songs auf der Festplatte. So kann man in den Optionen unter anderem festlegen, dass beim Einlesen einer Musik-CD in den Computer die Dateien alle nach dem System Tracknummer – Tracktitel abgelegt und die Ordner nach dem System Interpret – Album angeordnet werden. Mit diesem System behält man einerseits den Überblick über seinen Musikbestand, und andererseits wird sichergestellt, dass die Tracks auch auf einfachen Playern in der richtigen Reihenfolge – und nicht nach dem Alphabet der Titel – abgespielt werden. Ihre Schwächen haben allerdings all diese Programme, wenn es darum geht, bestehende Musikarchive neu zu sortieren und die MP3-Titelinformationen halbautomatisch an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Am besten gelingt dies nach wie vor mit dem Programm MusicMatch (www.musicmatch.com, die Version 9 gibt es auch in deutsch). Das Programm gibt es als kostenlose Basisversion und als Bezahlsoftware für einmalig rund 20 Dollar. Selbst größte Archive lassen sich damit komfortabel und zeitsparend verwalten.

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