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Digital gestrafft: Holtzbrinck bündelt Online-Aktivitäten

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck strafft ihre Online-Aktivitäten. Wichtige Bereiche der drei Internetunternehmen Holtzbrinck Networks, Holtzbrinck Ventures und Holtzbrinck E-Lab werden in der Dachgesellschaft Holtzbrinck Digital gebündelt.

Dies bestätigte der Vizechef der Verlagsgruppe Holtzbrinck, Jochen Gutbrod, am Montag. Gutbrod, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe, übernimmt zugleich die Führung der Digital-Holding.

Die Holtzbrinck-Verlagsgruppe hat ihre Online-Aktivitäten jenseits des Printgeschäfts in drei Bereiche eingeteilt. In Holtzbrinck Networks wurden die größeren Beteiligungen zusammengefasst. Dazu gehören neben der Social Community Studi VZ und ihren Ablegern unter anderem die Partneragentur Parship, das lokale Suchportal Meinestadt und der Internetbuchhändler Buecher.de. Der Risikokapitalgeber Holtzbrinck Ventures ist unter anderem beim Hörbuchportal Audible, der Spieleplattform Gameduell und der Kinder-Community Panfu investiert. In einem noch früheren Stadium der Entwicklung stecken die meisten Unternehmen, die im E-Lab zusammengefasst sind.

Die Zusammenfassung betrifft nun die Bereiche Marketing, Reichweitensteuerung und Technik. Der sonstige Geschäftsbetrieb der drei Unternehmen bleibt von der Straffung unberührt. Hier gilt „business as usual“, sagt Gutbrod. Die Änderung bedeutet ferner nicht, dass bei Holtzbrinck nur noch digital gedacht werde. Alles bleibt dual, sagte der Holtzbrinck-Vize mit Blick auf den Printbereich, zu dem neben der „Zeit“ auch der Tagesspiegel und die Verlagsgruppe Handelsblatt gehören. Auch in diesem Unternehmenszweig wird online enger zusammengearbeitet. Unter dem Dach von IQ Media, ehemals GWP, werden unter anderem die Internet-Auftritte von „Zeit“ und „Handelsblatt“ sowie StudiVZ und das Technikportal Golem.de gemeinsam vermarktet.

Der Umbau des Internetgeschäfts ist somit mehr als eine Formalie: Nicht zuletzt wegen der gesamtwirtschaftlichen Situation müsse das Online-Geschäft in diesem und auch im nächsten Jahr vorangetrieben werden. „Wir haben keine unendlichen Mittel“, so Gutbrod.

Mit der Entwicklung der Teilbereiche zeigte sich Gutbrod zufrieden. So seien die Januarzahlen für das Community-Netzwerk Studi VZ, zu dem neben dem Studentenportal auch Schueler VZ und Mein VZ gehören, gut ausgefallen. Studi VZ werde in diesem Jahr bei der Monetarisierung der großen Reichweite einen deutlichen Schritt vorankommen, erwartet der Holtzbrinck-Manager.

Mit der Straffung des Internetgeschäfts ist zudem keine Bereinigung des Portfolios verbunden. Ende Februar war der Betrieb des Nachrichtenportals Zoomer.de, das direkt zur Verlagsgruppe gehörte, eingestellt worden, weil absehbar kein wirtschaftlicher Erfolg zu erkennen war. Aus derzeitiger Sicht sind laut Gutbrod keine weiteren Bereinigungen in dieser Größenordnung vorgesehen, wobei ein Risikokapitalgeber wie Holtzbrinck Ventures dies für seine Beteiligungen nie ausschließen kann.

Derzeit fällt Holtzbrinck Ventures insgesamt eher durch neue Investitionen auf. Auch wenn es sich dabei um keine hohen Aufwendungen handele, sei die Außenwirkung wie beim Einstieg ins Modeportal Stylight.de groß. Dagegen steht das E-Lab trotz der ordentlichen Ergebnisse weniger im öffentlichen Fokus. Zufrieden äußerte sich Gutbrod unter anderem über die Abrufzahlen bei Gutefrage.net und über die Entwicklung des lokalen Suchdienstes Pointoo.de und die Gesundheitsseite Netdoktor.de.

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