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Sam & Max

© Telltale Games

Spieltest: "Sam & Max - Season One": Chaoten-Cops im halben Dutzend

Die Comic-Abenteuer der beiden tierisch durchgeknallten Cops sind als Download-Episoden in Serie gegangen. Jetzt gibt es die gesamte Staffel im Paket.

Schon lange versuchen Spiele-Hersteller ihre Ware im Serienformat an den Mann zu bringen. Der kurze Spaß für einen Abend soll auch Gelegenheitsspieler ansprechen. Ein Computerspiel als Soap? Durchaus vorstellbar. Das Comic-Adventure "Sam & Max" kommt dieser Vorstellung schon sehr nahe und ist eine der ersten Spieleserien, die mit dem Format Erfolg hat. Seit einiger Zeit erscheinen die kurzen Episoden, die den Spieler nicht länger als rund zwei Stunden beschäftigen, als Download im Internet. Jetzt gibt es die erste "Season" mit sechs Folgen gesammelt auf DVD - ganz wie beim Vorbild der TV-Serien.

Die selbst ernannte "Freelance Police" in Gestalt eines alternden Bluthundes und eines psychopathischen, sadistischen Hasen wurden 1993 in einem der klassischen LucasArts-Adventures einem größeren Publikum bekannt. Seither warteten die Fans des tierischen Duos vergeblich auf Nachschub, bis sich Steve Purcell, der Autor des Comics, mit der Firma Telltale Games an eine Neuauflage machte.

Die sechs Folgen der "Season One" stehen dem Original in Sachen Humor in nichts nach. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht einmal die recht simpel geratenen Rätsel, sondern die witzigen Dialoge der beiden durchgeknallten Protagonisten, die mit ihrem ätzenden Humor zum Frontalangriff auf die Popkultur blasen. Dabei bekommt nicht nur das Fernsehen sein Fett weg, wenn Sam und Max wegen einer amoklaufenden Moderatorin in einem TV-Studio ermitteln und dabei durch Quiz-, Koch- und Castingshows stolpern. Auch dem Internet ist eine ganze Folge mit dem Titel "Reality 2.0" gewidmet - und selbst das Weiße Haus ("Abe Lincoln must die" - "Lincoln muss sterben") bleibt nicht verschont.

Verbrecherjagd im Desoto

Sam & Max
Sam & Max

© Telltale Games

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel in "Sam & Max" ist - besonders in den ersten Folgen - äußerst niedrig. Ins Grübeln kommt man selten, meist beschränkt sich das Einsatzgebiet auf wenige Räume. Auch das Inventar ist meist sehr überschaubar, so dass der Spieler nicht mit allzu vielen Kombinationsmöglichkeiten konfrontiert wird. Dafür bleibt das Spiel immer im Fluss. Gelegentlich wird das Geschehen durch kleine Mini-Spiele aufgelockert, etwa wenn die beiden Cops in ihrem coolen Desoto mit Revolver und Megaphon Verkehrsrowdys oder Gangster stoppen.

Gesprochen wird Max in der sehr gut übersetzten deutschen Ausgabe von der deutschen Stimme von Bart Simpson. Bei der Lokalisierung wurde zudem darauf geachtet, spezielle US-Gegebenheiten mit deutschen Äquivalenten zu ersetzen. Wer dennoch lieber das Original zocken will: auf der DVD ist auch die englische Vertonung enthalten.

Fazit: Komik in Computerspielen - das ist eine Zutat, die man nur selten findet. "Sam & Max" - Season One" aber ist von Anfang bis Ende eine Gute-Laune-Packung, die nahtlos an das Original von LucasArts anschließt - auch wenn die kleinen, grauen Zellen dabei nicht ganz so sehr in Anspruch genommen werden. Auf die zweite Staffel kann man sich nur freuen. 

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