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Unterhaltungs-Alternative: Neue Konkurrenz für Sony, Microsoft und Nintendo

Die Konsole Ouya finanziert sich über Internetspenden und setzt konsequent auf das App-Store-Modell. Im März 2013 kann es losgehen.

Eine Playstation 3 kostet rund 220 Euro, für die Videospielkonsole Xbox 360 muss die gleiche Summe bezahlt werden, nur die vor der Ablösung stehende Wii-Konsole ist bereits ab 130 Euro zu haben, wobei bei allen drei Modellen vor allem die Spiele mit Preisen von 50 bis 60 Euro je Titel ins Geld gehen. Die Hochpreispolitik im Wohnzimmer könnte jedoch bald ein Ende haben. Wenn alles nach Plan verläuft, kommt im März 2013 mit Ouya eine Spielekonsole auf den Markt, die weder von Sony, Microsoft oder Nintendo stammt, sondern mit der finanziellen Hilfe der Internetgemeinschaft finanziert wurde.

Crowdfunding heißt das Prinzip, bei dem die benötigten Gelder über ein Internetportal wie Kickstarter eingesammelt werden. Ende vergangener Woche wurde die Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt 63 416 Menschen spendeten für die mit dem Betriebssystem Android ausgerüstete Konsole, die Gesamtsumme beläuft sich auf fast 8,6 Millionen Dollar. Die meisten Spender entschieden sich mit ihrem Beitrag dazu, die neue Konsole gleich vorzubestellen. Die Ouya soll für 99 Euro verkauft werden.

Mit den technischen Werten einer Xbox 360 oder einer Playstation 3 kann die Ouya nicht mithalten. Nach derzeitigem Stand wird in der Konsole ein Tegra-3-Prozessor mit vier Kernen verbaut. Der Arbeitsspeicher soll ein Gigabyte groß sein, der interne Datenspeicher acht Gigabyte. Die Konsole wird über Schnittstellen für W-Lan, Bluetooth und klassische Netzwerke verfügen, die Bildschirmausgabe erlaubt High Definition in der Full-HD-Version. Der Controller mit analogen und digitalen Sticks und einem Touchpad erlaubt unterschiedlichste Steuerkonzepte.

Die Spiele – nach derzeitigem Stand wird es zum Start 28 Titel geben – können wie bei Smartphones und Tablets von einem App-Store heruntergeladen werden. Hier steckt zugleich das größte Potenzial der Alternativkonsole. Die Preise für die Spiele von Wii, Playstation und Xbox sind unter anderem wegen der Lizenzgebühren so hoch, die die Spielefirmen an die Plattformhersteller zahlen müssen. Die wiederum sind so in der Lage, die Konsolen preiswert anzubieten, mitunter sogar unter den Erstellungskosten.

Die Ouya-Hardware soll hingegen kostendeckend produziert werden, die Spiele können damit preiswerter angeboten werden. Zu den bereits fest zugesagten Titeln gehört „Final Fantasy 3“ von Square Enix, der Überraschungserfolg „Minecraft“ gilt als sicherer Ouya-Kandidat und auch der „Tekken“-Hersteller Namco Bandai hat sein Interesse an der Plattform signalisiert. Zudem will der Streamingdienst OnLive mit Ouya zusammenarbeiten. Bei dieser Technik werden die Spiele direkt über das Internet auf die Konsole übertragen.

Zu dem Ouya-Modell gehört, dass es zu jedem Spiel eine kostenlose Demoversion gibt. Auf Plattformen wie iTunes und Google Play ist dies inzwischen Standard. Doch nicht nur zum Spielen wird die neue Wohnzimmerkonsole geeignet sein. Kurz vor Ende der Finanzierungsphase kündigte das Ouya-Team an, dass die Konsole auch eine freie Mediacentersoftware und einen Onlineradiodienst erhalten soll. Kurt Sagatz

www.ouya.tv

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