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Über 100 Millionen Mal wurde Windows 8 seit dem Start vor einem Jahr installiert. Mit der neuen Windows-Version 8.1 will Microsoft-Chef Steve Ballmer einige Ärgernisse des Vorgängers beseitigen. Foto: pa/dpa

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Update

Upgrade fertig zum Download: Windows 8.1: Lohnt sich die Installation?

Gut ein Jahr nach der Veröffentlichung von Windows 8 steht von Donnerstag an das Upgrade auf die Version 8.1 zum Download bereit. Mit Windows Blue kämpft Microsoft gegen die Unzufriedenheit vieler Nutzer an. Doch lohnt sich die Installation?

Manchmal gibt es doch angenehme Überraschungen. Die Bekanntgabe der meisten wichtigen Neuerungen bei Computern, Smartphones oder Tablets erfolgt sonst zu einer Uhrzeit, die vor allem den US-Kunden entgegenkommt. Auch die Verteilung neuer Software richtet sich normalerweise nicht nach den Interessen der europäischen Nutzer. Beim Start des öffentlichen Downloads des neuen Windows 8.1 verhält es sich dieses Mal jedoch anders. Das wichtigste Upgrade seit der Einführung des Microsoft-Betriebssystems vor einem Jahr startet offiziell am 18. Oktober. Ausschlaggebend ist allerdings die Zeit in Neuseeland, so dass die deutschen Windows-Nutzer bereits ab Donnerstagmittag um 13 Uhr mit dem Download beginnen können. Wenn sie denn überhaupt wollen, denn die Begeisterung für Windows 8 hat sich in Grenzen gehalten. Aber genau das soll sich mit Windows 8.1 ändern, hofft zumindest der Softwarekonzern aus dem nordamerikanischen Redmond.

In der Terminologie von Microsoft handelt es sich bei Windows 8.1 nicht im eigentlichen Sinne um ein Update, mit dem Sicherheitslücken gestopft oder ein paar neue Funktionen hinzugefügt werden. Für Microsoft handelt es sich um eine komplette Weiterentwicklung des Betriebssystems, das unter dem Namen Windows Blue firmiert. Tatsächlich hat das Unternehmen von Noch-Chef Steve Ballmers an ziemlich vielen Schrauben gedreht, um der Unzufriedenheit vieler Windows-Nutzer entgegenzuwirken.

Die wohl wichtigste Änderung: die Rückkehr des Start-Knopfes

Die wohl wichtigste Änderung ist die Rückkehr des Start-Knopfes. Streng genommen handelt es sich dabei um eine Mogelpackung, denn das alte Startmenü kommt damit keineswegs zurück. Immerhin lassen sich viele wichtige Funktionen mit einem Rechtsklick auf den Start-Button erreichen. So kann der Computer ohne Umwege neu gestartet oder heruntergefahren werden. Weil zudem viele Nutzer Windows nicht auf einem Tablet, sondern weiterhin auf einem Computer oder Notebook einsetzen, kann der PC nun so eingestellt werden, dass er nach dem Hochfahren direkt mit der bekannten Desktop-Ansicht und nicht mit den Kacheln der App-Ansicht startet. Um dies zu erreichen, müssen übrigens die Eigenschaften der Taskleiste geändert werden, indem man diese zuvor mit der rechten Maustaste anklickt.

Zu den Neuerungen in Windows 8.1 gehören einige zusätzliche Apps. So kehren der Rechner und der Soundrecorder nun in Form der kleinen Mini-Programme in Windows zurück, auch eine Wecker-App wird den Nutzern gegönnt. Die wohl wichtigste App ist „Hilfe und Tipps“, die nach der Installation des neuen Systems in der Kachelansicht erscheint. Diese Anwendung sollte sich jeder Windows-8.1-Nutzer ansehen.

Viele andere Änderungen dienen dazu, Windows effektiver nutzen zu können. Dafür wurde unter anderem die Suchfunktion erweitert, die neben den Dateien und Dokumenten auch Apps, Einstellungen und die Internetsuche über den Microsoft-Dienst Bing umfasst. Ferner wurde die Ansicht überarbeitet. Im Explorer wurden die persönlichen Dateien wie Bilder, Musik, Videos und Dokumente stärker in den Vordergrund gerückt, so dass die Nutzer darauf schneller zugreifen können.

Microsoft hat offenbar großes Interesse, die Nutzer rasch zum Umstieg auf Windows 8.1 zu bewegen

Bis zu drei Apps können jetzt auf einem hochauflösenden Bildschirm nebeneinander angeordnet werden, zudem ist die Aufteilung flexibler geworden. Um Apps besser zu finden, kann die Übersicht nun nach Namen, Kategorien oder der Nutzungshäufigkeit sortiert werden. Für die Kacheln stehen in Windows 8.1 vier verschiedene Größen zur Verfügung. Zudem lassen sich mehrere Apps zugleich markieren, um sie zum Beispiel auf der Startseite anzuheften. Daneben hat Microsoft seinen Clouddienst Skydrive und den Videokonferenz- und Mitteilungsdienst Skype noch stärker in Windows integriert.

Microsoft hat offenbar großes Interesse, die Nutzer rasch zum Umstieg auf Windows 8.1 zu bewegen. Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, wird Windows 8 nur noch in den nächsten zwei Jahren mit Sicherheitsupdates versorgt. Die Unterstützung für Windows 8.1 läuft hingegen bis 2023. Nutzer von Windows 8, die über eine schnelle Internetverbindung verfügen und etwas Geduld für die Installation haben, können von dem Update auf Windows 8.1 nur profitieren. Die Installation selbst läuft für diese Nutzer komplett automatisiert ab. Mit Abstrichen gilt das auch für Windows 7. Allerdings müssen die eigenen Programme bei diesem System anschließend neu installiert werden, die persönlichen Daten werden hingegen übernommen. Allerdings sollten sich Windows-7-Nutzer ohnehin fragen, ob ein Wechsel zu Windows 8.1 für sie überhaupt sinnvoll ist. Bei älteren Windows-Versionen wie Vista oder XP ist eine komplette Neuinstallation notwendig. Dies gilt auch, wenn zuvor die Probeversion von Windows 8.1 installiert wurde.

Für Nutzer von Windows 8 ist Windows Blue kostenlos, für das Upgrade von anderen Windows-Versionen gelten die gleichen Preise wie für Windows 8. Einer Mitteilung von Donnerstag zufolge kostet Windows 8.1 Upgrade als Download-Variante oder DVD-Package rund 120 Euro, für Windows 8.1 Pro Upgrade als Download-Variante oder DVD-Package müssen 280 Euro bezahlt werden.

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