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Szene aus "Mario Kart 8".

© Nintendo

Neue Games wie "Mario Kart 8": Munter bis melancholisch

Ob Antigravitation, Bumerangblume oder Superhupe: "Mario Kart 8" erweitert die traditionsreiche Spielereihe um einige Neuerungen. Außerdem im Test: das Rätselspiel "Monochroma", in dem zwei Brüder durch schwarzweißgraue Landschaften flüchten.

Die wilde Jagd geht durch einen Achtziger-Jahre-Traum: Neonfarben, blinkende Bodenplatten und gewaltige Diskokugeln erinnern an Tanzschuppen der Vor-Techno-Ära. Und Mario saust mitten hindurch: In seinem roten Scooter meistert er Kurven, Rampen und Sprünge souverän, die Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Plötzlich teilt sich die Strecke, als sei sie mit einem Messer durchschnitten worden: Beide Bahnen wölben sich nach innen und verlaufen spiegelbildlich - mit dem Resultat, dass Marios Verfolger jetzt kopfüber dahinrasen. Die Schwerkraft hat sich da längst aus dem Rennen verabschiedet.

Antigravitation ist die spektakulärste Neuerung in "Mario Kart 8", das gerade für die Wii U erschienen ist: Die Fahrzeuge können dank der Haftdüsen an Steilwänden und Decken entlangfahren, ohne dabei abzustürzen - das sorgt in der traditionsreichen Rennspielserie für frischen Wind. Bereits seit 22 Jahren rasen der schnauzbärtige Klempner Mario und seine Kollegen um die Wette, zuerst auf der SNES, später auch auf dem Game Boy und anderen Konsolen. Das grundlegende Spielprinzip hat sich seit den Anfängen nicht geändert: Yoshi, Bowser und Co. sammeln unterwegs Gegenstände, um sie im richtigen Moment taktisch einzusetzen. Bananenschalen und Schildkrötenpanzer gehören zu den bekanntesten Waffen der Computerspielgeschichte - mit ihnen lassen sich unliebsame Konkurrenten elegant aus der Fahrbahn befördern. Nintendo hat das Arsenal für "Mario Kart 8" noch einmal aufgestockt: Da wäre zum Beispiel die "Piranha-Pflanze", die - zeitlich begrenzt - Gegner und Hindernisse frisst. Oder auch die "Bumerangblume", die zum Werfer zurück und daher mehrfach verwendet werden kann. Eine dritte Neuheit ist die "Superhupe", deren Schallwelle bei Gegnern für Chaos sorgt. In der Pole Position ist die Superhupe besonders nützlich: Mit ihr kann man die gefürchtete "Blueshell" ausschalten, die stets nur den Führenden trifft.

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"Mario Kart 8" bietet 32 Rennstrecken, die in acht Cups à vier Rennstrecken aufgeteilt sind. 16 dieser Kurse sind neu, die anderen 16 stammen aus früheren Spielen, sind aber grafisch generalüberholt und mit frischen Ideen gespickt. Spieler können zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen: 50, 100 und 150 Kubikcentimeter. Unter den neuen Kursen sind wieder einige echte Perlen: zum Beispiel das Mario-Kart-Stadion, bei dem die Zuschauer den Renn-Gladiatoren aus schwindelerregender Tiefe zujubeln. "Toads Hafenstadt" hat einen hügeligen, abwechslungsreichen Kurs, der an San Francisco erinnert, während der "Sonnenflughafen" mit haarsträubenden Sprüngen und einem startenden Flugzeug beeindruckt. Der Einzelspieler-Modus von "Mario Kart 8" bietet Cup-Rennen, Zeitfahren, Versus-Rennen und Schlachten. Nicht überzeugen können die Schlachten, bei denen jeder Spieler drei Ballons hat und möglichst viele gegnerische Ballons zerstören muss: Sie finden nicht mehr in einer kompakten Arena statt, sondern auf Rundkursen, auf denen sich die Spieler zu selten treffen.

Am meisten Spaß macht "Mario Kart 8" zweifelsohne im Multiplayer-Modus: Bis zu vier Spieler können lokal via Splitscreen gegeneinander antreten. Online-Rennen erlauben bis zu 12 Teilnehmer und laufen ohne merkliche Verzögerung. Fazit: "Mario Kart 8" ist ein packender Rennspaß für die ganze Familie.

"Mario Kart 8" für Wii U. Preis: 60 Euro. USK: keine Altersbeschränkung.

Monochroma (Windows, MacOS, Linux)

Szene aus "Monochroma".
Szene aus "Monochroma".

© Nowhere Studios

Eigentlich wollten die Brüder nur Drachen steigen lassen. Doch dann bricht der jüngere durch ein morsches Scheunendach und verletzt sich so sehr, dass er nicht mehr laufen kann. Der ältere Bruder nimmt ihn huckepack, so treten sie den beschwerlichen Heimweg an. Doch schnell entwickelt sich daraus ein Alptraum: Die Brüder machen eine schaurige Entdeckung und werden fortan von den Schergen eines skrupellosen Industriebosses gejagt. Aufgabe des Spielers ist, dem Brüderpaar zur Flucht zu verhelfen.

Das Independent-Game "Monochroma" wartet mit einer abgrundtief düsteren Stimmung auf. Der Weg der Flüchtlinge führt durch Industrieanlagen, ausgestorbene Städte und öde Landschaften. Fast immer ist es dunkel, fast immer regnet es, was die Trostlosigkeit der schwarzweißgrauen 2D-Kulissen noch verstärkt. Hin und wieder stiehlt sich ein blutiges Rot hinein, als Papierdrache, Firmenlogo oder Fabrikbeleuchtung. Sowohl atmosphärisch als auch spielerisch erinnert "Monochroma" an den Indie-Hit "Limbo" von 2010. In "Limbo" gilt es, einen Jungen durch einen fallengespickten, zweidimensionalen Hinderniskurs zu lotsen. "Monochroma" variiert dieses Prinzip: Man muss stets beide Protagonisten ins Ziel bringen, das Handicap des jüngeren Bruders wird dabei zur besonderen Herausforderung.

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Rätsel sind in "Monochroma" stets mehrstufig aufgebaut. Ein Beispiel: Der Level-Exit befindet sich auf einer höheren Ebene und ist nur über einen Umweg zu erreichen. Also muss man zunächst einen Schalter finden, um mittels Schleppkran eine Container-Brücke zu bauen. Der Schalter wiederum lässt sich nur durch einen gewagten Sprung erreichen, doch mit dem Bruder auf dem Rücken klappt das nicht. Also setzt man den Bruder vorübergehend ab: Das geht nur an gut beleuchteten Stellen, weil er sich sonst fürchtet. Der einzige Lichtkegel befindet sich aber ausgerechnet unter dem herabsinkenden Container. Man muss also zunächst den Kran aktivieren und dann den hilflosen Kleinen in Sicherheit bringen.

"Monochroma" steigert das Rätselniveau kontinuierlich, erreicht aber nur selten die Brillanz eines "Limbo". Meist gibt es weit und breit nur eine Lichtquelle, was den Lösungsansatz zu offensichtlich macht. Die rot gefärbten Gegenstände bilden zwar optisch einen tollen Kontrast, sind aber nur in den seltensten Fällen interaktiv. Das größte Problem hat "Monochroma" mit seiner Steuerung: Die ist einfach zu schwammig und verruckelt, um präzise Sprünge zu ermöglichen. Scheitert man deshalb zum wiederholten Mal an einer Geschicklichkeitsprüfung, geht der Spielspaß verloren. Bleibt zu hoffen, dass dieses Manko mit einem baldigen Software-Patch ausgebessert wird. Atmosphärisch und spielerisch bietet "Monochroma" ja durchaus gute Unterhaltung.

"Monochroma" (Download) für Windows, MacOS und Linux. Preis: 20 Euro. Keine USK-Alterseinstufung.

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