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Medien: Hallo, Heiligendamm!

Wie sich Reporter auf den G-8-Gipfel vorbereiten

Reporter müssen beim G-8-Gipfel in Heiligendamm vom 6. bis 8. Juni geduldig sein, denn den Tagungsort erreichen sie nur mit der Bimmelbahn. „Molli“ heißt der Medienshuttle und ist eigentlich eine Touristenattraktion, die von Kühlungsborn über Heiligendamm nach Bad Doberan zuckelt. In der Gipfelwoche wird die Schmalspurbahn jedoch ausschließlich als Medientransporter eingesetzt. Rund 20 Minuten dauert die Fahrt in dem rotbeigen Wagen entlang der Steilküste, hinein in die Hochsicherheitszone. Damit sich auf dem Weg zum Bahnhof kein Journalist verirrt, wurde in Kühlungsborn extra ein neuer Haltepunkt gebaut.

3000 Medienmitarbeiter werden zum Gipfeltreffen erwartet. Deshalb hat das Bundespresseamt in Kühlungsborn ein zweigeschossiges, provisorisches Medienzentrum aus Holz, Stahl und Segeltuch aufgebaut. In Heiligendamm finden Pressekonferenzen im „Briefing-Center“ statt. Seine Sperrholzfassade ist mit weißen Säulen und klassizistischen Giebeln verkleidet, so passt es besser zum mondänen Grand Hotel.

Zuvor hatte eine der sieben weißen Strandvillen weichen müssen – obwohl denkmalgeschützt, war sie angeblich nicht mehr zu retten. Dafür ist nun der Blick von der Kameratribüne auf die Kulisse des weißen Hotelkomplexes umso freier, wo die Staatsgäste für das obligatorische Gruppenfoto zusammenkommen.

Auf diesem Gelände dürfen sich die Journalisten allerdings nicht frei bewegen. Sicherheitskräften bringen sie zur Promenade, wo die Tribüne für die Foto- und Fernsehjournalisten steht. Zu den Kosten der Medienbetreuung heißt es aus dem Bundespresseamt lediglich, es stünden 15,6 Millionen Euro für den G-8-Gipfel und die EU-Ratspräsidentschaft zur Verfügung.

Um trotz der Sicherheitseinschränkungen eine umfangreiche Berichterstattung zu ermöglichen, bilden ARD und ZDF zusammen mit n-tv, N24 und der Deutschen Welle einen sogenannten Pool, aus dessen Bildern und Tönen sich sämtliche Medien weltweit bedienen dürfen.

54 Livekameras werden in Heiligendamm installiert, rund 30 Kilometer Kabel verlegt, zahlreiche Übertragungswagen und Schnittmobile in Heiligendamm und Kühlungsborn stationiert. Die Ankunft der Staatsoberhäupter in Rostock-Laage wird von neun weiteren Kameras eingefangen. 810 ARD-Mitarbeiter werden im Gipfeleinsatz sein, so ein NDR-Sprecher. Auch die ARD-Auslandskorrespondenten aus Moskau und Washington reisen als Experten für internationale Politik an die Ostsee.

In Kühlungsborn wird unterdessen ein Hotel mit einem kleinen Hörfunkstudio ausgerüstet, um auch im Notfall weiterarbeiten zu können

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