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© dpa

Medien: Hat Kiewel unerlaubt geworben?

Andrea Kiewel und die Kilos: Die ZDF-Moderatorin des "Fernsehgartens" hatte einen Vertrag mit der Firma "Weight Watchers" abgeschlossen, weil sie eigentlich nur abnehmen wollte. Doch nun werden Gerüchte um Schleichwerbung laut.

ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel fand sich zu dick, acht Kilo sollten runter, wie sie in einer Kolumne auf ihrer Homepage schreibt. Dass ihr der Kampf mit den Kilos versüßt wurde, erwähnt Kiewel dort nicht: 35.000 Euro soll sie von dem Diätanbieter "Weight Watchers“ erhalten haben, mit dem sie im November 2006 einen PR-Vertrag abschloss.

Er sah vor, dass die "Fernsehgarten“-Moderatorin an Abnehmgruppen teilnimmt und bis Ende Februar 2007 "für alle PR-Zwecke zur Verfügung" steht. Pikant ist eine Sonderklausel, von der auch das ZDF erst jetzt erfuhr: Kiewel sollte laut Vertrag Sonderzahlungen erhalten, wenn sie in Sendungen wie "Wetten, dass..?", "Beckmann" oder "Kerner" für das "Weight Watchers"-Konzept wirbt – Schleichwerbung, die nicht erlaubt ist. Am 23. Januar war die "Fernsehgarten"-Moderatorin in der Talkshow ihres ZDF-Kollegen Johannes B. Kerner zu Gast. Während der Sendung pries sie ständig die "Weight Watchers" an – so oft, dass es selbst Kerner zu viel wurde. Man könne denken, sie werde für diese Aussagen bezahlt, deutete er an. Kiewel stritt das ab. Doch die nun öffentlich gewordene Klausel scheint das Gegenteil zu beweisen.

"Wir nehmen diese äußerst gravierenden Vorwürfe sehr ernst", sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock dem Tagesspiegel. Weder die Verantwortlichen in der Hauptredaktion "Show" des ZDF noch die "Kerner"-Redaktion hätten damals von den vertraglichen Bindungen zwischen Kiewel und den "Weight Watchers" gewusst. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut forderte Kiewel per Brief auf, die jetzt bekannt gewordenen Details der früheren Vereinbarung mit "Weight Watchers" offenzulegen. Ihr droht die Kündigung.

Andrea Kiewel ließ über ihr Management mitteilen, dass sie für den Auftritt bei "Kerner" nicht gesondert vergütet worden sei. Dennoch bezeichnet sie ihn als "Fehler". Sie habe deswegen das Gespräch mit dem ZDF-Management gesucht, die Zusammenarbeit mit den "Weight Watchers" sei nicht verlängert worden. 

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