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Ken-Follett-Verfilmung: Eisfieber: Liebe in Zeiten von Ebola

Nach dem Zweiteiler „Das Geheimnis der Wale“ Anfang des Monats präsentiert das ZDF nun ein weiteres Fernsehschwergewicht: „Eisfieber“, ebenfalls zweiteilig, nach dem Roman von Ken Follett.

Der Brite hat über 100 Millionen Bücher in 30 Sprachen verkauft. Zu seinen Bestsellern zählen „Die Nadel“, „Die Säulen der Erde“ und „Die Pfeiler der Macht“. In „Eisfieber“ tritt – wie es sich für ein Sieben-Millionen-Euro-Budget gehört – eine prominente Schauspieler-Crew an. Koproduzent ist die italienische Filmfirma Palomar, weshalb die in Deutschland eher unbekannte Italienerin Isabella Ferrari an der Seite von Heiner Lauterbach die weibliche Hauptrolle spielt.

Ihre Toni Gallo ist die Sicherheitschefin eines Biolabors in der Nähe von Edinburgh, wo nach einem Antivirus gegen eine Ebola-Art geforscht wird. Stanley Oxenford (Heiner Lauterbach) hat sein ganzes Vermögen in das Projekt investiert. Zum Leidwesen seiner Töchter Miranda (Katharina Wackernagel) und Olga (Sophie von Kessel), die um ihr Erbe fürchten, zeigt er Interesse an seiner schönen Mitarbeiterin Toni. Sein Sohn Kit (Tom Schilling), der das Weihnachtsfest wie die gesamte Familie auf dem Landsitz des Vaters verbringt, will durch einen verzweifelten Plan von seinen hohen Spielschulden wegkommen: Da er die Sicherheitssoftware für die Firma seines Vaters geschrieben hat, verhilft er einer Kriminellenbande (unter anderem Matthias Brandt und Anneke Kim Sarnau) zum Einbruch ins Labor. Doch dann eskaliert die Situation und führt alle Beteiligten während eines Schneesturms in das Landhaus der Oxenfords.

Gleich drei Autoren – der Deutsche Olaf Kraemer, die Britin Beatrix Christian und die Italienerin Federica Pontremoli – haben an dem Drehbuch mitgearbeitet, das sich sehr eng an die Vorlage hält. Es sei nicht unbedingt leicht einen Bestseller umzuarbeiten, meint Produzent Peter Nadermann, der bereits Bücher von Henning Mankell verfilmt hat: „Mancher Regisseur sagt dann: Das Drehbuch ist gut, aber der Roman ist ja noch besser.“ Tatsächlich ist Ken Follett ein Meister des Cliffhangers und wechselt immer, wenn es besonders spannend wird, die Perspektive. Regisseur Peter Keglevic gelingt durch den Zusammenschnitt der Bilder oft ein ähnlicher Effekt.

Follett selbst ist von der Verfilmung sehr angetan. Seine Lieblingsfigur in der Geschichte ist die brutale Kampfmaschine Daisy, gespielt von Anneke Kim Sarnau. „Ich war am Set direkt eingeschüchtert von ihr“, sagte der 60-Jährige. Tatsächlich haut Sarnau ziemlich auf die Pauke, wenn sie gefährlich mit den Augen rollt, flucht oder breitbeinig dahermarschiert. Ihre Art kontrastiert schön das zurückgenommene Spiel von Matthias Brandt, der den unauffälligen, aber nicht weniger grausamen Bösewicht gibt. Heiner Lauterbach ist für die Rolle des Opas eindeutig zu jung.

Ken Follett ist derzeit im Fernsehen sehr begehrt. Das ZDF hat die Rechte für sechs Romane erworben, demnächst wird „Die Pfeiler der Macht“ verfilmt. Sat 1will die Mittelalter-Saga „Die Säulen der Erde“ als Vierteiler auf den Bildschirm bringen.Simone Schellhammer

„Ken Folletts Eisfieber“, 25. und 27. Januar 2010, ZDF, jeweils 20 Uhr 15

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