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Haben gut lachen. Jan Josef Liefers (links) und Axel Prahl sind das erfolgreichste "Tatort"-Gespann.

© dpa

Neuer Rekord für Münster-"Tatort": 13,63 Millionen Zuschauer wollen lachen

Noch nie war der ARD-Krimi aus Münster so erfolgreich wie am Sonntag. Und Günther Jauch holt zum vierten Mal in Folge über fünf Millionen Zuschauer

Jan Josef Liefers und Axel Prahl sind für das Erste pures Quotengold. Ihr "Tatort" aus Münster erreichte am Sonntag so viele Zuschauer wie nie zuvor: 13,63 Millionen. "Schwanensee" holte damit eine halbe Million mehr Zuschauer als der bisherige Rekordhalter aus dem Jahr 2014, da waren es 13,22 Millionen. Woran dieser Quotenerfolg liegen mag? Vielleicht doch an der Klamauk-Orientierung der angeblichen Krimis um Ermittler Thiel und Pathologe Boerne, vielleicht sucht das Publikum in dieser Phase der düsteren Welt-Nachrichten und der anhaltenden Flüchtlingskrise mehr denn ja nach Entspannung. Der Marktanteil im Gesamtpublikum lag bei starken 35,7 Prozent. Der "Tatort" ist, für das ARD-Publikum mit sehr starkem Senioren-Anteil, ein Zuschauerprogramm über alle Altersgruppen hinweg. Dass der Quotenrekord am vergangenen Sonntag trotzdem keinen neuen Bestwert bei den jungen Zuschauern auslöste, liegt an der Pro-Sieben-Progammierung. "Catching Fire", der zweite Teil der "Tribute von Panem"-Verfilmung, erreichte 4,1 Millionen Zuschauer, wovon fast schon naturgemäß die Mehrheit bei den 14- bis 49-Jährigen lag. Nur sehr knapp musste sich ProSieben im Gesamtpublikum von „Katie Fjorde: Mein Wunschkind“ im ZDF übertrumpfen lassen.

"Günther Jauch" hört am 29. November mit seiner ARD-Talkshow auf. Wenn sich die aktuelle Quotenlinie bis dahin fortsetzt, dann geht Jauch mit einer beindruckenden Performance. Sein Gespräch mit dem an Leukämie erkrankten Guido Westerwelle interessierte 5,15 Zuschauern, auch die jungen waren dabei. "Günther Jauch" holte damit zum vierten Mal in Folge mehr als fünf Millionen Zuschauer. Wer dieses Ergebnis nur auf den Windschatten des vorausfahrenden "Tatort" setzt, der springt zu kurz. Günther Jauch, qualifizierter Talker oder nicht, hat sein Publikum. Dieses schaltet "Günther Jauch" nicht wider Willen, sondern bewusst ein. Jauch ist mit seinem Talk gewiss näher am Durchschnitt der Bevölkerung als die Kundigen, die Journalisten und die Fernsehkritik. Gibt es einen richtigen Talk im falschen Format? Möglich. Günther Jauch jedenfalls lebt und sendet diesen Zwiespalt - und er hat sehr großen Erfolg damit.

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