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Thomas Gottschalk kehrte zurück zum Radiomikrophon.

© dpa

Plattenkiste: Thomas Gottschalk jobbt bei RadioEins

Drei Stunden in der Zeitmaschine, ohne Playlist-Musik: Der Ex-"Wetten, dass...?"-Moderator gab ein Gastspiel als "Radiolegende". Slade war natürlich auch dabei.

Früher, ja früher, war alles besser. Früher wurden Nachrichten im öffentlich-rechtlichen Sender nicht in Turnschuhen verlesen, während einer Radiosendung keine Internetfilme gedreht, die Musik kam nicht aus dem Laptop. Die LPs wurden von Moderatoren wie Thomas Gottschalk in einer Kiste mit ins Studio gebracht. Thomas Gottschalk? War das nicht der berühmte Fernsehmann? Auf dem Bildschirm hat der ehemalige „Wetten, dass...?“-Moderator nach seinem Fiasko am ARD-Vorabend noch Sendepause. Dafür durfte er am Freitag bei RadioEins ran, in der Reihe „Rückkehr der Radiolegenden, mit der der Sender vom Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) in den vergangenen Wochen Unikate wie Frank Elstner, Hugo Egon Balder oder Jürgen Kuttner aus der Tiefe des Raumes holte. Der Bekannteste kam zum Schluss. Der Beste vielleicht auch. Vor 30 Jahren war Radiomachen Gottschalks Hauptjob, beim BR und Radio Luxemburg. Keine lange Eingewöhnung bei RadioEins. Mit Gottschalk fühle sich der an Playlists gewöhnte Radio-Eins-Hörer am Freitag zwischen 10 und 13 Uhr in eine Zeitmaschine versetzt. Peter Gabriel, The Mavericks, Electric Light Orchestra, Nik Kershaw, Slade. Kein Stück gefühlt jünger als 25 Jahre. Dazu die passenden Studiogäste wie Ex-„Titanic“-Chef Bernd Fritz, der Gottschalk bei „Wetten, dass...?“ einst mit der Lutscher-Wetter reinlegte, und Ex-RIAS-Mann Gregor Rottschalk. Tenor: Früher…man kann es sich denken. Ruhe im Spiel. Thomas Gottschalk ist vieles Nervige, vieles Eitle nachzusagen. In einem hat er recht, und das wurde mit den „Radiolegenden“ bei RadioEins wiederum offenbar: mit der Fundamentalkritik am Formatradio. Radio sei für ihn die letzte Möglichkeit, spontan zu sein. Wenn Gottschalk heute von München nach Berlin mit dem Auto fährt, hört er drei verschiedene Sender. Die Moderatoren hören sich alle gleich an.

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