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Pressemarkt: WAZ-Chef fordert Anteil an GEZ-Geldern

WAZ-Cheschäftsführer Christian Nienhaus fürchtet eine Wettbewerbsverzerrung, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender auch ihre Online-Auftritte über Gebührengelder finanzieren.

Christian Nienhaus, Geschäftsführer der Essener WAZ-Mediengruppe („Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, „Westfalenpost“), fordert einen Anteil aus der zukünftigen Rundfunkgebühr für die Online-Angebote von privatwirtschaftlich organisierten Verlagen. „Ich habe nichts dagegen, dass die Rundfunkgebühr für Rundfunk und Fernsehen verwendet wird“, sagte Nienhaus, der auch Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbands NRW ist, dem Tagesspiegel, „aber wenn die Gebühr schrankenlos eingesetzt wird und mit ihr auch die Online-Auftritte der Sender finanziert werden können, dann sollten auch die Verlage mit ihren Qualitätsmedien einen Anteil an der Gebühr bekommen. Sonst entsteht eine völlige Verzerrung des Wettbewerbs.“

Noch könnten die Verlage ihre Online-Auftritte aus den Einnahmen der Printprodukte mitfinanzieren. Doch seien sie dringend darauf angewiesen, Geschäftsmodelle für die Refinanzierung der Internet-Auftritte zu entwickeln, etwa über Bezahlinhalte. „Solche Modelle zu verwirklichen ist umso schwieriger, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren kostenlosen, da gebührenfinanzierten Online-Auftritten dagegenhalten“, sagte Nienhaus. Bei einem Ereignis wie der jüngsten NRW-Landtagswahl hätten Nutzer beispielsweise Unmengen an Informationen auf den Seiten des WDR finden können. Für den gleichen Inhalt auf den Online-Seiten der WAZ-Gruppe Geld zu verlangen, sei kaum durchsetzbar. „Wir stellen uns gerne der Konkurrenz, aber dann müssen die gleichen Rahmenbedingungen herrschen“, sagte Nienhaus. sop

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