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ProSieben will für Infosendungen Anteil am Rundfunkbeitrag: Politik ja, Gier nein

ProSieben-Vorstand Conrad Albert will für junges Info-TV am Rundfunkbeitrag partizipieren. Tatsächlich der Konzern kein Geld - sondern Info-TV. Ein Kommentar

Der ProSiebenSat1-Manager Conrad Albert fordert einen Anteil am öffentlich-rechtlichen Rundfunkbeitrag, damit der Privatsender mehr gesellschaftlich relevante Inhalte in seinen Programmen zeigen kann. Wesentliches Argument: ProSieben & Co. haben bei ihren Info-Sendungen die jungen Zuschauer, die ARD und ZDF mit „Tagesschau“ und „heute“ nicht mehr erreichen – trotz Jahreseinnahmen von acht Milliarden Euro aus dem Beitrag. Albert vergisst geflissentlich, dass sein Konzern allein 2016 einen Überschuss mehr als einer halben Milliarde Euro erzielt hat. Die Mittel für eine Public-Service-Offensive sind auch ohne „Beitragsklau“ vorhanden. Die Albert-Initiative schnell in die Tonne treten? Nein, denn der Manager weist auf eine Fehlentwicklung im dualen System hin: Das Privatfernsehen hat in seiner Gewinngier die Sendungen ausgedünnt, die nicht dem margenstarken „We love to entertain you“-Motto gehorchen. Weil Information mehr kostet als sie einspielt, hatte ProSiebenSat1 den Newssender N 24 verkauft. Und ja, das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird zum Senioren-TV. Beide Systeme dürfen in sich gehen: Wie kommen beim http://www.tagesspiegel.de/medien/privatfernsehen-zielgruppen-sind-mir-egal/14460010.html Information und Unterhaltung in eine Balance, wie kann das öffentlich-rechtliche Fernsehen mehr Jugend fürs Relevante interessieren? Geld genug haben beide Systeme und bei beiden ist Nachdenken gefragt. Großer Vorteil: Kostet nichts.

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