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Schwarzer Bildschirm: Endgültig: Keine ARD, kein ZDF mehr bei belgischem Kabelbetreiber

Scharfer Streit zwischen Belgacom und ARD/ZDF um die Einspeisung ins belgische Kabelnetz. Die öffentlich-rechtlichen Sender verlangen mehr Geld, als das Unternehmen bezahlen will.

Im Streit um die Abschaltung von ARD und ZDF in Belgien hat der belgische Fernsehanbieter Belgacom einen Schlussstrich gezogen und will die deutschen Sender nicht mehr einspeisen. „Dieses Kapitel ist für uns abgeschlossen“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch der Agentur Belga. Sie kritisierte, dass ARD und ZDF zuvor mit einer Pressemitteilung versucht hätten „Druck auf uns auszuüben. Das tut man nicht in einer Geschäftsbeziehung.“ Belgacom hatte die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender im Mai abgeschaltet und durch Sat 1 und Pro Sieben ersetzt. Grund waren demnach die zu hohen Vergütungen an die deutsche Seite. Belgacom ist einer der großen Fernsehanbieter in Belgien und gehört zu mehr als der Hälfte dem belgischen Staat. Bei anderen Kabelbetreibern und über Satellit sind ARD und ZDF aber weiter zu empfangen.

Mit einer Petition und Kündigungen hatten tausende Einwohner in den vergangenen Wochen gegen die Entscheidung von Belgacom mobil gemacht. In der EU-Hauptstadt Brüssel leben viele Deutsche, zudem hat Belgien eine eigene deutschsprachige Minderheit. Diese rund 75 000 Belgier leben nahe der deutschen Grenze im Osten des Landes, ihr Gebiet kam durch den Ersten Weltkrieg ins Königreich.

ZDF und ARD hatten am Dienstag gemeinsam erklärt, Belgacom lehne die Zahlung von angemessenen Lizenzentschädigungen für die nächsten beiden Jahre komplett“ ab, die deutsche Seite bleibe aber bereit für Verhandlungen. ZDF-Intendant Thomas Bellut nannte die Haltung von Belgacom „inakzeptabel“. AFP

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