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TV-Rechte: Wimbledon bleibt Pay-TV-Vergnügen

Sabine Lisicki kämpft im Frauen-Halbfinale von Wimbledon - doch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind ihre Spiele nicht zu sehen.

Noch am Donnerstagmorgen hat der Bezahlsender in Berliner Radioprogrammen sein Angebot heftig beworben. Wer das Frauen-Halbfinale der Berlinerin Sabine Lisicki am Nachmittag live und exklusiv im Fernsehen erleben will, der kann das – er muss nur ein Abo bei Sky erwerben. Ein Jahresabo für Minimum 33,90 Euro im Monat oder über ein „limitiertes Online-Angebot“ zu 24,90 Euro.

Aus der Binnensicht des Bezahlsenders ist das Vorgehen stringent. Noch immer tief in den roten Zahlen, muss Sky seine Programmware allein anbieten, wenn der Sender die Zahl seiner Abonnenten steigern und damit das Defizit mindern will. Jede Sublizenzierung an interessierte Free-TV-Kanäle wie Sport 1 und Eurosport oder die Weitergabe einzelner Spiele an ARD oder ZDF würde die Qualität des eingekauften Rechts beschädigen. In einer Mitteilung bekräftigte Sky, dass die exklusiven Wimbledon-Rechte für alle medialen Verbreitungswege in Deutschland bis 2013 erworben worden seien. Diese Lizenzen „sind ein wichtiger Baustein in unserer Exklusivitäts-Strategie bei bedeutenden Sportrechten“, ließ sich Carsten Schmidt, Vorstand Sport bei Sky zitieren.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagte dem Tagesspiegel: „Die Rechte für Wimbledon liegen bei Sky, weswegen der Erwerb der Lizenz zur Live-Berichterstattung mit immensen Kosten verbunden wäre. Allein deshalb hatten wir bislang davon Abstand genommen.“ Balkausky verwies zudem auf das umfangreiche Sportprogramm der ARD am Samstagnachmittag, dem Tag des Frauen-Finales in Wimbledon. Neben der Frauenfußball-WM würde sich das Erste dem Beginn der Tour de France widmen, „weswegen wir ohnehin keine weiteren Kapazitäten im Programm zur Verfügung hätten“, wie Balkausky sagte.

Es bleibt dabei: Wimbledon live gibt es nur bei Sky zu sehen. Joachim Huber

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