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Groß im Gespräch zu „Wetten, dass...?“: Anke Engelke, Michelle Hunziker und Barbara Schöneberger.

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"Wetten dass...?!": Gottschalks Nachfolge: Wer will noch mal…

Nach der Absage von Hape Kerkeling startet das Kandidaten-Karussell für "Wetten, dass...?" aufs Neue. Ein Name fällt dabei besonders häufig.

Immerhin, Harald Schmidt wird guten Stoff haben für seine Late-Night- Show am Dienstagabend: mit der ewigen Moderatorensuche bei „Wetten dass ...?“ als Thema. Über seinen Heimatsender ProSiebenSat 1 ließ Schmidt wissen: „Wo sind wir hingekommen in Deutschland, wenn die Leute eine eigentlich sympathische Familienshow wie ,Wetten, dass ...?’ nicht mal mehr für viel Geld moderieren wollen?“ Die großen Fragen seien jetzt: „Wird die Sendung eingestellt und wenn nein, warum nicht? Findet das ZDF noch einen, der bereit ist, die Show für Geld und Gold auch mit Michelle Hunziker zu moderieren?“

Schmidt liegt gar nicht mal so verkehrt. Michelle Hunziker als Teil einer Doppelmoderation – diese Lösung scheint sich herauszukristallisieren, auch wenn den Offiziellen am Mainzer Lerchenberg keine konkreten Namen zu entlocken sind; am Tag zwei nach Hape Kerkeling überraschender Antwort in der Live-Show am Samstagabend auf Gottschalks Frage, ob Kerkeling die Nachfolge von „Wetten, dass...?“ übernehme („Nein, ich möchte nicht“). „Wetten, dass..?“ bleibe erhalten, mache eine Pause und werde künftig von einem Moderatorenpaar präsentiert, kündigte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut als neuen Sachstand danach in einem Interview an. Auch Michelle Hunziker, die seit über zwei Jahren an Gottschalks Seite moderiert, soll im Rennen sein.

In Stein gemeißelt ist nichts. „Ein Moderatoren-Duo ist die Naheliegendste und damit wahrscheinlichste Lösung“, sagte ZDF-Sprecher Walter Kehr dem Tagesspiegel am Montag. Das hänge dann aber auch von einem etwaig veränderten Showkonzept und von der Frage ab, ob der oder die Kandidatin für eine Doppelmoderation zur Verfügung stünden.

Noch mehr Nachfolge-Kandidaten: Stefan Raab, Harald Schmidt und Jörg Pilawa.
Noch mehr Nachfolge-Kandidaten: Stefan Raab, Harald Schmidt und Jörg Pilawa.

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Bellut hatte weiter gesagt, er führe mit verschiedenen Kandidaten Gespräche. In der öffentlichen Rede stehen Namen wie Barbara Schöneberger, Markus Lanz, Anke Engelke, Umfragen-Favorit Stefan Raab oder sogar Johannes B. Kerner, vor allem aber ein Mann aus dem eigenen Haus: Jörg Pilawa. Nach Berichten wollen die Senderverantwortlichen in dieser Woche erneut bei Pilawa anfragen – der hatte bereits mehrfach betont, kein Interesse an „Wetten, dass..?“ zu haben. „Ja, wir sprechen in diesen Tagen mit Jörg Pilawa – über diverse Formate, die im ZDF laufen“, sagte Kehr vieldeutig. Jörg Pilawa präsentiert bis Jahresende unter anderem neben „Rette die Million“ eine Märchen- und Weihnachtsshow. Zu Kerkelings Absage sagte der Moderator: „Sehr schade. Ich hatte mich schon auf ,Wetten, dass..?’ mit Hape gefreut. Aber auch verständlich: Hape hat so viele Talente, die passen einfach nicht alle in ein Showformat.“ Das klingt nicht gerade nach großer Lust auf „Wetten, das…?“.

Und lässt trotzdem bei solchen Meldungen aufhorchen: Jörg Pilawa wird Nachfolger von Thomas Gottschalk – als Botschafter der „Aktion Mensch“. Vom Januar 2012 werde Pilawa die Moderation der Sendung „5-Sterne-Gewinner“ im ZDF übernehmen, teilte die „Aktion Mensch“ am Montag mit. Pilawa fordere für seine Tätigkeit als Botschafter kein Honorar. Dieses Engagement sei hoch einzuschätzen, 50 Ziehungssendungen im Jahr verlangten viel Einsatz, hieß es in einer Erklärung. Ob Pilawas Produktionsfirma Herr P. die Sendungen produzieren wird, sei nicht endgültig entschieden, sagte ein Sprecher. Der „Spiegel“ berichtete unter Berufung auf das ZDF, Pilawa erhalte für sein Engagement kein Honorar, da so etwas nicht vermittelbar sei. Der Sender habe auch die Konsequenzen aus der öffentlichen Kritik an der ARD-Lotterie „Ein Platz an der Sonne“ gezogen. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass Moderatorin Monica Lierhaus dort als Botschafterin und Werbegesicht ein Honorar erhält. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um jährlich 450 000 Euro handeln.

Pilawa scheint jedenfalls kein Thema für die Gottschalk-Nachfolge zu sein. Wer oder was bleibt für „Wetten, dass...?“ Klar ist nur, dass beim ZDF eine Entscheidung nicht vor Gottschalks letzter Sendung am 3. Dezember bekannt gegeben wird. Wahrscheinlicher sei, so Kehr, eine Bekanntgabe erst zum Ende des Jahres hin. Es werde definitiv eine Pause für die Show geben, in der die Redaktion mit dem neuen Moderator an einer Weiterentwicklung des Formats arbeiten werde.

Harald Schmidt hätte da noch einen guten Vorschlag: Michelle Hunziker macht es selber, und man stellt ihr Robbie Williams an die Seite.

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