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Meinung: … Österreich

Es gibt ein paar gute Nachrichten, die diese Woche aus Wien zu vermelden sind: Die Zahl der Unfälle auf eisglatten Straßen ging mangels eisglatter Straßen gegen null. Die allseits beliebte Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer unterhält nun auch die österreichische Justiz (weil sie nämlich gegen eine Zeitungskolumnistin geklagt hat, die mehrfach geschrieben hatte, wie sehr sie „Arabella hasst“).

Es gibt ein paar gute Nachrichten, die diese Woche aus Wien zu vermelden sind: Die Zahl der Unfälle auf eisglatten Straßen ging mangels eisglatter Straßen gegen null. Die allseits beliebte Fernsehmoderatorin Arabella Kiesbauer unterhält nun auch die österreichische Justiz (weil sie nämlich gegen eine Zeitungskolumnistin geklagt hat, die mehrfach geschrieben hatte, wie sehr sie „Arabella hasst“). Das Land hat wieder eine Regierung, in der Jörg Haider garantiert nichts mitzureden hat. Und dann wurde endlich die Frage beantwortet, die seit dem Wahlsonntag am 1. Oktober unbeantwortet im Raum stand: Karl-Heinz Grasser, sieben Jahre Finanzminister und so etwas wie die Politikerversion von Arabella Kiesbauer, gehört der neuen Regierung nun doch nicht mehr an.

Leider drängt sich damit die nächste Frage auf: Was wird aus Grasser, dem Mann, der weniger mit seiner Politik als vielmehr mit seinem Privatleben das Land unterhalten hat und spätestens seit seiner Hochzeit mit Fiona Swarovski, einem Mitglied der gleichnamigen Kristallschleiferdynastie, auch international zum Liebling der Klatschpresse geworden war?

Noch am Dienstagabend, keine zwölf Stunden nach seinem Rücktritt als Minister, hatte Grasser in einem ORF-Interview erklärt, dass er sich über seine Zukunft noch keine konkreten Gedanken gemacht habe. „Irgendetwas in der Privatwirtschaft“ würde ihn reizen, „entweder in der Industrie oder im Bankensektor“. In den Printmedien präzisierte er danach, dass er aber auch gerne „etwas eigenes aufbauen“ wolle. Man kann seine Interviews auch ganz getrost als Eigenannonce verstehen. Zuletzt waren in den österreichischen Medien immer wieder die Investmentbank Morgan Stanley sowie der Energy-Drink-Erzeuger Red Bull genannt worden. Dessen Eigentümer Dietrich Mateschitz hat aber bereits erklärt, für Grasser keine besondere Verwendung zu haben.

Österreich darf also weiter rätseln, welche Berufsbezeichnung hinter Grasser zukünftig bei seinen Auftritten im Fernsehen eingeblendet werden wird. Und dieses Raten kann noch einige Zeit dauern. Zunächst möchte Grasser, wie er sagt, einmal ausgiebig Hausmann spielen, Zeit „mit meiner Frau, ihren Kindern und den Hunden verbringen“.

Wie das aussehen könnte, kann man übrigens in der aktuellen Ausgabe der italienischen „Uomo-Vogue“ betrachten. Da posiert Grasser samt Frau, Tochter und immerhin einem Hund für ein zwölfseitiges Fotoshooting.

Markus Huber

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