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Umverteilung des Geldes - wer möchte zuerst?

© dpa

Arm und Reich: Umverteilung hilft nicht

Es stimmt nicht, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Trotzdem muss es für die Politik eine zentrale Frage sein, wer wie viel besitzt. Es geht dabei aber vor allem um die Verteilung von Geld zwischen Bürgern und Staat.

Den meisten Menschen dürfte es ziemlich gleichgültig sein, wie sehr die oberen Zehntausend im Luxus schwelgen und wie fern dieses Leben für sie ist. Das Wichtigste ist: Die Vermögensverteilung in Deutschland ist seit Jahren einigermaßen stabil. Dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden, davon kann nach den jüngsten Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kaum die Rede sein. Dennoch muss es eine zentrale Frage für die Politik sein, wer wie viel besitzt. Nicht in dem Sinne, dass man den einen nehmen muss, um den anderen zu geben, damit endlich die diffuse Sehnsucht nach mehr Gerechtigkeit befriedigt werde.

Es geht vielmehr darum, welche Rolle sich der Staat selbst zumisst – und ob es ihm gelingt, für alle Bürger Zukunftschancen zu schaffen: durch ein leistungsfähiges Bildungssystem, durch eine passable Infrastruktur. An dieser Aufgabe scheitern derzeit der Bund, viele Länder und Kommunen. Die Politik muss sich fragen lassen, warum sie sich das dazu fehlende Geld nicht bei jenen besorgt, die es entbehren könnten. Es geht also vor allem um die Frage der Verteilung der Milliarden zwischen Bürgern und Staat – nicht um den alten Gegensatz zwischen Arm und Reich.

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