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Berlins Zoodirektor: Zu dickes Fell

Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz will nicht aktiv für Aufklärung sorgen - er lässt die Vorwürfe gegen ihn einfach abprallen. Das schadet der Stadt.

Getötete Kätzchen, verschwundene Tiere, Strafanzeigen, immer neue Vorwürfe, beunruhigte Abgeordnete – der Berliner Zoo kommt nicht zur Ruhe. Auch, weil Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz wohl glaubt, er könne die Vorwürfe einfach abprallen lassen, statt aktiv für Aufklärung zu sorgen. Wenn wirklich nachweislich kein einziges der verkauften Tiere beim Schlachter oder bei dubiosen Empfängern gelandet ist, dann ist es an Blaszkiewitz, dies zu belegen, um einer Kampagne jede Basis zu entziehen. Alles andere schadet der Stadt, denn der Berliner Zoo ist ein Touristenmagnet. Blaszkiewitz aber agiert weiter so, als sei dies eine Privatsache. Es sind deshalb nicht mehr die längst verjährten Vorwürfe, er habe Katzen getötet, die den resoluten Zoo-Chef immer mehr in Bedrängnis bringen, sondern sein befremdliches Amtsverständnis. Immerhin zahlen die Berliner für die beiden Tiergärten; deswegen dürfen Steuerzahler erwarten, dass er die Einrichtungen wirtschaftlich so führt, dass möglichst wenig Zuschüsse nötig sind. Ein Zoodirektor aber, der etwa das Angebot eines Unternehmens, Eisbär Knut für sechs Millionen Euro ein neues Gehege zu bauen, brüsk abweist und sich zeitgemäßem Marketing verschließt, versteht sich offenbar nicht als Sachwalter des Landes. gn

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