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Bleiberecht: Tatort Deutschland

Ein eigenständiges Bleiberecht für Kinder würde Abhilfe schaffen und der Debatte über Kinder- und Fachkräftemangel die ein oder andere Spitze nehmen.

Wenn einer wie Uwe Schünemann, der unter den Länderinnenministern als härtester Hund gilt, sein Herz für Ausländerkinder entdeckt, ist vorweihnachtliche Sentimentalität kaum zu vermuten. Man darf vielmehr darauf tippen, dass Schünemann sich und den Kollegen alten Ärger vom Hals schaffen will. Schließlich sind es vor allem die Abschiebungen von hier aufgewachsenen Kindern, die selbst braven Bürgern vor Augen führen, zu welchen Grausamkeiten ihr Staat in der Lage ist, wenn’s ums Prinzip geht: Kein Aufenthaltstitel, kein Aufenthalt – raus. Schlagzeilen über Schulmädchen mit Bestnoten, die zurück in den Kosovo müssen, sind hässlich und das ARD-Programm vom letzten Sonntag – ein „Tatort“ um das Leben von Illegalen und dazu die Expertenrunde bei „Anne Will“ – dürfte die Öffentlichkeit weiter dafür sensibilisiert haben, dass etwas schiefläuft. Ein eigenständiges Bleiberecht für Kinder, wenn es kommt, würde Abhilfe schaffen und auch der Debatte über Kinder- und Fachkräftemangel die ein oder andere Spitze nehmen. Trotzdem: Wie taktisch auch immer gemeint und wie viele Fragen offen bleiben – es scheint sich etwas zu bewegen. Das ist schon viel. ade

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