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Sarkozy und seine Politik: Code Nicolas

Es wäre zu viel der Ehre, ihn mit Napoleon in Verbindung zu bringen. Sarkozy hat nur das "N" im Vornamen mit ihm gemein. Und gleich groß ist nicht gleich groß. Aber der französische Präsident legt es auf diesen Vergleich wohl an.

Nun droht Sarkozy allen Machthabern in Nah- und Mittelost. Das wirkt vordergründig stark – aber auch so, als hätte das Land in der Region etwas gutzumachen. Die Brüderlichkeit wurde zuweilen arg übertrieben, nicht zuletzt bei Bruder Gaddafi. Aber das ist vorbei, was andererseits wieder gut ist: Hinter diese Erkenntnis kommt kein französischer Präsident mehr zurück. Außerdem hat Sarkozy seine Politik derart mit Pathos und großen Begriffen aufgeladen, dass ihn der Blitz der Wähler trifft, wenn er dem nicht annähernd gerecht wird. Moral und Ehre, darum soll es gehen, dafür will er notfalls ins Feld ziehen. Auch das klingt zunächst nicht schlecht. Wer ist nicht fürs Gute? Wer es nicht ist, gehört in einer westlichen Demokratie abgewählt. Doch darum geht es eben auch: dass Sarkozy angesichts besorgniserregender Werte um seine Wiederwahl fürchten muss. Er will alles, nur nicht als eine französische Variante von Jimmy Carter enden, eine mit Waffen. Aber am Ende auch ohne richtigen Plan und ohne Fortune.

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