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Kommentar: Der Fall Kosanke: Schweigen ist Silber

Manchmal ist es tragisch, zuzusehen wie sich Politiker durch Unvermögen in die Krise taktieren. Sören Kosanke, eigentlich als eine Nachwuchshoffnung der märkischen SPD gehandelt, ist auf dem besten Weg dahin.

Manchmal ist es tragisch, zuzusehen wie sich Politiker durch Unvermögen in die Krise taktieren. Sören Kosanke, eigentlich als eine Nachwuchshoffnung der märkischen SPD gehandelt, ist auf dem besten Weg dahin. Da steht seit Tagen der Vorwurf im Raum, er habe im Jahr 2008 unberechtigt an der Kommunalwahl in Teltow teilgenommen, weil er sich kurz vor der Wahl ins Melde- und Wählerregister eintragen ließ, aber nicht im Ort wohnte, wie das Ordungsamt feststellte. Und was macht Kosanke? Er schweigt. Er lässt seinen Anwalt Schreiben versenden, in die mehr hineininterpretiert als herausgelesen werden kann. Dabei hätte er es einfach haben, vortreten und erklären können, er sei sich zwar keiner Schuld bewusst. Sollte aber die Staatsanwaltschaft Fehler finden, werde er dafür gerade stehen.

Weil er aber das nicht tut, weil er es nicht einmal für nötig hält, seinen Wählen etwas selbst zu erklären, beraubt er sich seines politischen Kapitals, der Glaubwürdigkeit: Am heutigen Dienstag soll er als Vorsitzender eines Untersuchungsausschusses im Landtag Zeugen zum umstrittenen Krampnitz-Deal des Landes befragen. Er muss von ihnen verlangen, auszusagen, sich zu erklären. Nur: Auf welcher persönlichen Grundlage eigentlich? pet

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