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Polens Ziele: Der Musterschüler

Über den Euro verlor Polens Premier kein Wort. Die Frage, wann das Land die Gemeinschaftswährung einführt, ließ Donald Tusk in seiner Regierungserklärung unbeantwortet.

Über den Euro verlor Polens Premier kein Wort. Die Frage, wann das Land die Gemeinschaftswährung einführt, ließ Donald Tusk in seiner Regierungserklärung unbeantwortet. Anders als manche Euro-Staaten ist Polen bisher glimpflich durch die weltweite Finanzkrise gekommen. Das Land hat schmerzhafte Reformen hinter sich, die Wirtschaft ist in den vergangenen vier Jahren sogar gewachsen. Der neue, alte Premier Tusk tut dennoch keineswegs so, als ginge die Krise im Euro-Raum sein Land nichts an. Er verordnet den Bürgern neue Reformen, sein erklärtes Ziel ist dabei ein starkes Polen im Zentrum Europas. Das Rentenalter wird heraufgesetzt, Kindergeld erhalten nur noch Familien mit niedrigen Einkommen vom ersten Kind an. Nach vielen Jahren als Problemkind will Polen nun sogar zum Musterschüler in der EU werden und stärker sparen als alle anderen: Die Neuverschuldung soll auf ein Prozent sinken – deutlich unter die für Euro-Staaten geltende Obergrenze von drei Prozent. Mit der Erfüllung der Pflichten im gemeinsamen Europa gibt sich das Land natürlich nicht zufrieden: Polen fordert von den Partnern in der EU, auf Augenhöhe wahr- und ernst genommen zu werden und bei Entscheidungen mitzureden. Es ist höchste Zeit, dass Europa darauf eingeht. cvs

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