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Meinung: Die Liebe des Berliners zum Hund

„Mann beißt Hund“ vom 7. Oktober Das wäre eine gute Nachricht: „Mann beißt Hund.

„Mann beißt Hund“ vom 7. Oktober

Das wäre eine gute Nachricht: „Mann beißt Hund.“ Aber da nun schon lange kein Mensch mehr einen Hund gebissen hat, muss Harald Martenstein auf Umwegen zum Thema kommen. Doch über manche Dinge sollte er schweigen; vor allem, wenn er die Liebe des Berliners zum Hund nicht versteht. Nur zu zwei seiner skurrilen Behauptungen möchte ich Stellung nehmen: Berlin wird langsam, aber sicher sauberer, der Hundekot ist nicht die größte Verschmutzung unserer Straßen. Das kann Herr Martenstein sogar im Tagesspiegel nachlesen. Und die medizinische Seite: Vielleicht geht er gelegentlich und vor einer neuen Satire mit dem Hundebesuchsdienst in ein Krankenhaus oder in ein Altenheim. Dann bin ich auf seine Zeilen gespannt.

Dr. Klaus Lüdcke, Landestierschutz-

beauftragter, Berlin-Zehlendorf

Der Martenstein hat echt Schneid. Gerade noch wird er von einer komplett ironiefreien Berliner Ex-Senatorin in einem fulminanten Leserbrief gegeißelt, da legt er noch einen drauf und sich mit den Hundebesitzern an. Prächtig, ich bin ganz Ihrer Meinung. Erst heute hätte mich so eine Dreckstöle beinahe vom Rad geworfen, von diversen Tretminen-Erlebnissen in dieser Stadt zu schweigen. Man sollte an Nichthundebesitzer kleine Elektroschocker verteilen, mit denen man im Falle solchen Fehlverhaltens wahlweise die Köter oder ihre Halter/-innen traktieren darf. Anders ist der Pest nicht beizukommen. Anschließend sollten wir uns mal diese kommerziell organisierten Radfahrerhorden vornehmen, meistens des Radfahrens völlig unkundige Amerikaner, die im Rudel jede Beachtung des sonstigen Verkehrs verweigern, wie Blindgänger durch und um den Tiergarten brettern und meistens nicht mal wissen, dass und wo das Teil eine Bremse hat. Es gibt noch viel zu tun.

Joachim Bell, Berlin-Moabit

Wie recht Sie haben, dieses Thema auf die Titelseite zu setzen. So alt wie störend das Problem auch ist, es ist nach wie vor ungelöst. Politisch wird es halbherzig angepackt – die Hundekotverordnung hat nichts bewirkt. Diejenige Partei, von der man am ehesten Abhilfe erwarten sollte, die Grünen, hat peinlich versagt: Die Hundekot-Umweltverschmutzung, flächendeckend in ganz Berlin vorhanden, wird nicht einmal zum Thema gemacht (ist Feinstaub schlimmer?). Dennoch ist es Fakt, dass zu viele Hundebesitzer ihre Pflicht missachten und sogar vorsätzlich die Nachtzeit zum Gassigehen wählen, um unerkannt davonzukommen, wenn das Häufchen liegen bleibt. Auch so getaufte Kloaken-Wege sind für den Ausgang mit dem Hund beliebt (z. B. entlang schmuddeliger S-Bahn-Trassen oder in Büschen). Den Anwohnern bietet sich morgendlich ein grausames Bild frisch angehäufter Ordnungswidrigkeiten, die niemand ahndet. Was sich ändern muss: Weit rauf mit der Hundesteuer, um davon die Patrouillen des Ordnungsamtes zu bezahlen, die diesen Sündern nachgehen!

Franz-Martin Wolff, Berlin-Friedenau

Als Übergangslösung zum totalen Hundeverbot sollte es zur Pflicht werden, dass die Hunde ihr Geschäft, wie Katzen, in der Wohnung erledigen.

Werner Leß, Berlin-Buckow

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