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Die Stadt und der Müll: Stunk in der WG

Die CDU will wegen der jährlich wiederkehrenden Verwahrlosung in den Parks das Grillen verbieten – eine Mehrheit der Tagesspiegel-Leser auch. Die vergangenen Tage zeigen, dass es offenbar keinen anderen Weg zu zivilisierten Umgangsformen gibt.

An diesem Thema sind schon ungezählte Wohngemeinschaften zerbrochen. Und auch in der Gemeinschaft namens Berlin polarisiert das unterschiedliche Verständnis von Ordnung, Sauberkeit und Verantwortung derzeit wieder die Gemüter. Die alte WG-Streitfrage, wer nach dem Essen abspült und den Müll runterbringt, hat dabei durchaus das Zeug zum Politikum. Die CDU will wegen der jeden Frühsommer wiederkehrenden Verwahrlosung in den Parks das Grillen verbieten – eine Mehrheit der Tagesspiegel-Leser auch. Die Grünen und andere hingegen setzen auf gutes Zureden und hoffen auf einen Bewusstseinswandel durch Einsicht. Wer in den vergangenen Tagen durch die zugemüllten Parks der Stadt spazierte, dürfte allerdings Schwierigkeiten haben, den Glauben an das Gute zu teilen. Natürlich wäre die Welt besser, wenn die Menschen so wären, dass man den Gebrauch öffentlicher Grünanlagen nicht weiter reglementieren müsste, zum Beispiel durch Strafen für Vandalismus, vorübergehende Sperrungen oder eben ein Grillverbot. Aber bis dahin gibt es offenbar keinen anderen Weg zu zivilisierten Umgangsformen. Eine Stadt ist keine Wohnung, aus der man einfach ausziehen kann, wenn man den Schmutz und die Verantwortungslosigkeit der Mitbewohner nicht mehr erträgt.

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