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Die Trauerfeier: Eingedenk der Toten

Es sei erlaubt, die Trauerfeier für die Gefallenen auch politisch zu deuten, weil sie doch auch eine politische Dimension bekommen hat, seitdem sich die Bundeskanzlerin entschloss, doch dabei zu sein.

Es sei erlaubt, die Trauerfeier für die Gefallenen auch politisch zu deuten, weil sie doch auch eine politische Dimension bekommen hat, seitdem sich die Bundeskanzlerin entschloss, doch dabei zu sein. Und darum gab es nun die Reden des Verteidigungsministers und der Regierungschefin vor der des Bürgermeisters. Zu den ersten, zunächst Guttenberg: Der verantwortliche Minister lebt Haltung und hat einen Vorrat an Pathos. Gestern war seine Art, getragen zu reden, sehr angemessen für die, die einen Herzensmenschen verloren haben. Der Fall Afghanistan wird eine Prüfung nun auch für ihn. Er hat Herz für die Truppe gezeigt, und es wird nicht wenige Soldaten(-familien) geben, die ihm dafür Anerkennung aussprechen. Das ist die vielleicht beste Voraussetzung, die kommende Zeit zu überstehen. Und die Kanzlerin? Dem Amt wohnt Kühle inne, es kann auf Distanz halten. Das kommt Merkel mit ihrer märkisch-protestantischen Ausstrahlung entgegen. Gefühle zu offenbaren, versagt sie sich lieber. Dass Merkel aber mit vergleichsweise großer Wärme den Grund für den Afghanistaneinsatz offiziell erklärte, gab dem Tod einen Sinn. Das wird den Angehörigen mehr als feierliche Worte sagen, wenn sie ihren Alltag leben müssen. cas

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