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Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy auf dem Weg zu einer Befragung wegen des Verdachts unerlaubter Einflussnahme bei Ermittlungen zur Wahlkampffinanzierung.

© rtr

Ermittlungen gegen Nicolas Sarkozy: Fadenscheinige Vorwürfe

Der Vorwurf der französischen Oppositionspartei UMP, mit den Ermittlungen gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy solle dessen politische Karriere zerstört werden, ist fadenscheinig. Denn Frankreichs Justiz geht schon längst nicht mehr zimperlich mit früheren Staatschefs um. Diese Erfahrung machte auch Jacques Chirac.

Ein halbes Dutzend Skandale umrankt die Amtszeit von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy – die Vorwürfe reichen von der mutmaßlichen Teil-Finanzierung seines Wahlkampfs im Jahr 2007 durch den damaligen libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi bis zur Affäre um die millionenschwere Entschädigung für den früheren Adidas-Haupteigner Bernard Tapie. Es kommt also nicht von ungefähr, wenn Sarkozy der Prozess droht, weil er nach der Auffassung der Staatsanwaltschaft unrechtmäßig Einfluss auf die Ermittlungen um die Wahlkampffinanzierung genommen haben könnte. Zwar bilden die Umstände bei der Eröffnung des jüngsten Ermittlungsverfahrens ein Novum, weil nie zuvor ein Ex-Präsident wie jetzt Sarkozy von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen wurde.

Der politische Hoffnungsträger Nicolas Sarkozy zerstört werden

Aber der Vorwurf aus Sarkozys Oppositionspartei UMP, hier solle der politische Hoffnungsträger Sarkozy zerstört werden, ist dennoch fadenscheinig. Frankreichs Justiz ist schon lange nicht mehr zimperlich im Umgang mit Ex-Präsidenten. Dies hat schließlich die Verhängung einer Bewährungsstrafe für Jacques Chirac vor zweieinhalb Jahre gezeigt.

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