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GM, Chrysler und Ford: Detroit Blues

Chrysler, Ford und General Motors stehen vor der Insolvenz. Die Strukturen in der US-Autoindustrie müssen sich ändern. Doch der Rückzug sollte geordnet verlaufen.

Es tut Unbeteiligten nicht weh, wenn sie Staatshilfen für die US-Autobauer ablehnen und den Kollaps von Opel als Teil des „Strukturwandels“ in Kauf nehmen. Genauso wohlfeil sind Forderungen, nach den Banken müssten jetzt die Autohersteller gerettet werden – auf ein paar Milliarden komme es nicht mehr an. Zahlen sollen, bitteschön, die anderen: die Steuer zahler, die Opel-Beschäftigten oder Millionen Amerikaner, denen GM, Chrysler und Ford Arbeit geben. Experten wie Laien müssen dabei einräumen, dass sie nicht wissen, welche Ketten reaktion ein Zusammenbruch „systemrelevanter“ Autokonzerne auslösen würde. Was tun? Es stimmt, die Strukturen müssen sich ändern, besser heute als morgen. So wenig wie die Welt Zehntausende riskanter Zertifikate braucht, braucht sie Dreckschleudern auf der Straße. Doch der Rückzug sollte geordnet verlaufen. Die USA haben dafür ein Instrument: Chapter 11, das Insolvenzrecht. Damit haben sich viele Firmen schon saniert. Im Fall der Autokonzerne ist dies sicher schwierig. Deshalb ist der Staat nicht raus. Er wird als Moderator und Finanzier gebraucht. Doch er zementiert nicht überlebte Strukturen, sondern ermöglicht andere. Am besten unter der Regie neuer Automanager.

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