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Der Polizei hat zur Aufklärung der Brandstiftungen flächendeckend Handy-Verbindungsdaten ausgewertet.

© dapd

Handys ausgespäht: Funkloch für die Polizei

Auch im wehrhaften Rechtsstaat gibt es Grenzen und eine allgemeine, unterschiedslose Ausforschung von Telefonaten wäre ein Skandal.

Im Oktober 2009 eine lange Nacht bis früh um fünf in Friedrichshainer Bars gehabt? Ist nicht mehr so präsent? Die Staatsanwaltschaft könnte Auskunft geben – die hat nämlich damals bei der Jagd nach Autobrandstiftern dort Handys ausgespäht. Man kann sich vorstellen, wie häufig erst Handydaten ausgewertet wurden, als 2011 hunderte Autos brannten und die Polizei monatelang im Großeinsatz war. Nun werden viele anderer Meinung sein als der Pirat Christopher Lauer, der Auto-Brandstiftungen für eine nicht so schwere Straftat hält, und Handys ausspähen daher für überzogen ansieht. Aber auch Berliner, die von der Polizei forderten, den Zündlern das Handwerk zu legen, werden nicht im Traum daran gedacht haben, dass am Ende ihre Bewegungsdaten gespeichert werden. Pech gehabt? Nein, auch im wehrhaften Rechtsstaat gibt es Grenzen und eine allgemeine, unterschiedslose Ausforschung ist ein Skandal. Kleiner Tipp: Die Ermittler sollten mit Herstellern der bei Linksradikalen beliebten Marken sprechen. Schließlich, so erfahren wir heute auf Seite 28 des Tagesspiegels, näht die Modemarke Gerry Weber einen unsichtbaren daueraktiven Funkchip in jedes Kleidungsstück.

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